Thomas Gottstein, Chef des Schweizer Geschäfts der Grossbank Credit Suisse, zeigt sich zuversichtlich für die Zukunft der CS-Tochter: «Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Investitionen in den Heimmarkt Schweiz lohnen werden.»
Die Bank wolle, dass die Kunden über die Zeit spürten, dass sie wieder mehr in die Schweiz investiere und die Kundennähe ausbaue, sagte Thomas Gottstein in einem Interview mit den Zeitungen «St. Galler Tagblatt» und «Luzerner Zeitung», das am Freitag veröffentlicht wurde.
Zwar habe die Credit Suisse auch in den vergangenen Jahren in den Heimmarkt investiert, aber nicht so stark, wie man es von einer Credit Suisse hätte erwarten können, sagte Gottstein. Ähnlich hatte sich bereits CS-Chef Tidjane Thiam geäussert, nachdem er vor knapp einem Jahr die neue Strategie der Grossbank vorgestellt hatte. Diese sieht einen Teilbörsengang für das Schweizer Geschäft vor.
Gottstein bestätigte in dem Interview auch die damals präsentierten Pläne, den Börsengang im zweiten Halbjahr 2017 in Angriff zu nehmen, «sofern das Marktumfeld stimmt». 20 bis 30 Prozent der Einheit sollen an den Markt gebracht werden. Eine Abnabelung von der Gruppe strebe die Schweizer Tochter nicht an, sagte Gottstein weiter.
Die CS-Tochter Credit Suisse (Schweiz) wurde im April 2015 gegründet, auch um regulatorischen Anforderungen an eine bessere Möglichkeit zur Aufteilung der Grossbank im Krisenfall nachzukommen. Im vierten Quartal nimmt die Einheit nun ihren Betrieb als eigenständige Schweizer Bank innerhalb der Gruppe auf.
Im dritten Quartal lief es gemäss Aussagen von Thiam im Schweizer Geschäft nicht allzu rosig. Er kündigte am Dienstag an einer Investorenkonferenz Geldabflüsse in der Schweiz an. Die Zürcher Bank habe die Zusammenarbeit mit einer Reihe von externen Vermögensverwaltern im Heimmarkt eingestellt. Die Schweiz ist gemessen an den Erträgen und dem Vorsteuergewinn der wichtigste Markt für die Credit Suisse.