Der Chef des Europäischen Rettungsfonds (ESM), Klaus Regling, warnt vor einer Staatspleite Griechenlands. «Die Zeit wird knapp», sagte Regling der Zeitung «Bild» (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht.
Ohne Einigung mit den Geldgebern bekomme Griechenland kein neues Geld geliehen. Dann drohe eine Staatspleite. «Das birgt grosse Risiken», sagte Regling.
Auch eine nicht gezahlte Rate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) wäre gefährlich. «Das hätte Auswirkungen auf andere Gläubiger wie uns.» Andererseits vergebe der Rettungsschirm nur Kredite, wenn Reformen umgesetzt würden.
Am Montag versicherte der griechische Regierungssprecher, das Land werde alles tun, um seine Schulden an den IWF zurückzuzahlen. Man bemühe sich um eine tragfähige Lösung mit der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem IWF und werde in Kürze eine Einigung erzielen.
Knackpunkte in den Gesprächen seien Mehrwertsteuer, Renten, Arbeitsmarktreformen und die Ziele für den sogenannten Primärüberschuss, bei dem Zinszahlungen herausgerechnet werden.
Innenminister Nikos Voutsis hatte in Zweifel gezogen, ob Griechenland eine Anfang Juni fällige Tilgung von 300 Millionen Euro werde leisten können.