Der Chefunterhändler der syrischen Regierungsgegner bei den Genfer Friedensgesprächen, Mohammed Allusch, ist zurückgetreten. Die drei Verhandlungsrunden in Genf seien «ohne Erfolg» gewesen, erklärte Allusch am Sonntagabend über den Kurzbotschaftendienst Twitter.
Er machte dafür die «Starrköpfigkeit» der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad sowie die andauernden «Bombardierungen» der syrischen Bevölkerung durch Assads Luftwaffe verantwortlich. Bislang sei es nicht gelungen einen politischen Wandel in Syrien ohne Präsident Assad einzuläuten, sagte Allusch der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Freilassung von Tausenden Häftlingen sei nicht gesichert.
Allusch ist Mitglied des Rats der syrischen Opposition und vertritt dort den politischen Arm der einflussreichen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam (Brigaden der Armee des Islam). Bei der bewaffneten salafistischen Gruppierung handelt es sich um eine von etwa hundert Rebellengruppen, die Ende Februar der von den USA und Russland vermittelten Waffenruhe zwischen den syrischen Konfliktparteien zugestimmt hatten.
Waffenruhe häufig nicht mehr eingehalten
Die Feuerpause, von der die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und islamistische Gruppen wie die Al-Nusra-Front ausgenommen sind, wurde in den vergangenen Wochen häufig nicht mehr eingehalten. Wann eine neue Runde der Friedensverhandlungen zwischen der syrischen Regierung und der Opposition in Genf stattfinden soll ist bislang offen.
Eine Konferenz zur Rettung des brüchigen Waffenstillstandes in Syrien in Wien wurde Mitte Mai ohne greifbare Ergebnisse beendet. Die neue Gewalt in Syrien war auch der Auslöser für den Auszug der syrischen Opposition aus den Gesprächen in Genf im April.