Der Sportartikelhersteller Puma wechselt mitten in einer Unternehmenskrise überraschend seinen Chef aus. Der Verwaltungsrat beschloss am Mittwoch, dass Franz Koch „in beiderseitigem Einvernehmen“ Ende März 2013 sein Amt niederlegen wird.
Er scheidet auch aus der Geschäftsführung des Mehrheitsaktionärs PPR, wie das Unternehmen in Herzogenaurach mitteilte. Der 33-jährige Koch hatte den Posten erst im Juli 2011 übernommen.
Als Begründung führte Puma an, dass mit dem Ausscheiden des vorherigen Langzeit-Chefs Jochen Zeitz von dessen jetzigem Posten als Verwaltungsratschef am 1. Dezember ein Kapitel in der Firmengeschichte zu Ende gegangen sei.
Kochs Nachfolger noch nicht bekannt
Puma kämpft schon das ganze Jahr über mit sich verschlechternden Zahlen. Im dritten Quartal brach der Gewinn um mehr als 85 Prozent auf 12,2 Mio. Euro ein. Gründe waren neben der schwachen Nachfrage in Europa vor allem hohe Kosten für Sparmassnahmen und den verschärften Konzernumbau.
80 Mio. Euro verschlang die Restrukturierung der Organisation in Europa, die Optimierung des eigenen Ladennetzes sowie der Umbau des Managements allein zwischen Juli und September.
Wer Kochs Nachfolger werden wird, ist noch offen – er soll bis zum Frühjahr bestellt werden. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Jean-François Palus, sagte, dass der Umbau des Unternehmens weiter forciert sowie Produkt- und Marketinginnovationen gezielt gefördert werden sollten. Palus vertritt das französische Luxusgüterunternehmen PPR, das bei Puma das Sagen hat.