Die Überraschung ist klein, der Vollzug gemeldet: Chelsea trennt sich nur sieben Monate nach dem Meistertitel von José Mourinho.
Chelsea kam nach dem Titelgewinn in der letzten Saison der Premier League überhaupt nicht in die Gänge. Neun der 16 Spiele gingen verloren, es resultierten nur gerade vier Siege. Chelseas Leistungen sind völlig inkonstant, vor allem in Heimspielen. Vor dieser Saison hatten die «Blues» unter Mourinho nur 5 von 249 Partien in der Stamford Bridge verloren, seit der Sommerpause sind es 4 von 8.
Vor der intensiven Phase um die Weihnachtszeit beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge nur gerade einen Punkt. Zuletzt setzte es am Montag eine 1:2-Niederlage beim überraschenden Leader Leicester City ab, davor hatte Chelsea daheim gegen Aufsteiger Bournemouth 0:1 verloren. In der Champions League dagegen schaffte Chelsea die Achtelfinal-Qualifikation und trifft nun auf Paris Saint-Germain.
Mourinho war 2013 nach London zurückgekehrt. In der letzten Saison hatte der streitbare Portugiese den Verein zum fünften Meistertitel und zum Gewinn des Ligacups geführt. Mourinho (52) gilt als erfolgreichster Trainer der Vereinsgeschichte, primär wegen seiner Erfolge während der ersten Tätigkeit. Unter «The Special One», wie er sich bei der ersten Pressekonferenz beim ersten Engagement selber bezeichnet hatte, wurde Chelsea zwischen 2004 und 2007 zweimal Meister (erstmals nach 50 Jahren wieder), einmal FA-Cup- und zweimal Ligacup-Sieger.
Erst Anfang August hatte Mourinho seinen seit Vertrag vorzeitig um vier Jahre verlängert. Er sollte dafür eine wöchentliche Lohnsumme von 250’000 Pfund verdienen. Etwas mehr vier Monate später steht fest, dass das wertvolle Papier nun womöglich die Juristen beschäftigen wird. Gemäss Angaben der «BBC» soll sich die Abfindung für Chelseas letzten Meistercoach nicht in der spekulierten Grössenordnung von 40 Millionen Pfund bewegen. Mourinho soll «nur» 12 Millionen Pfund erhalten, was einem Jahreslohn entspräche.