Chemiewaffeninspektion in Syrien kann laut UNO beginnen

Die Vereinten Nationen können mit den Untersuchungen möglicher Chemiewaffen-Einsätze in Syrien beginnen. Die syrische Regierung habe den «zentralen Bedingungen» der Expertenmission zugestimmt, teilte ein Sprecher von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Mittwoch mit.

Carla del Ponte ist Mitglied der UNO-Sonderkommission für Syrien (Bild: sda)

Die Vereinten Nationen können mit den Untersuchungen möglicher Chemiewaffen-Einsätze in Syrien beginnen. Die syrische Regierung habe den «zentralen Bedingungen» der Expertenmission zugestimmt, teilte ein Sprecher von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Mittwoch mit.

Die Abreise des Expertenteams unter Leitung des Schweden Ake Sellström nach Syrien stehe «nun unmittelbar bevor». Gefordert wurde die Untersuchung in Syrien von einer UNO-Sonderkommission, in der unten anderem die Schweizerin Carla del Ponte Einsitz hat.

Die Inspektoren halten sich seit mehreren Tagen im niederländischen Den Haag für die Abreise bereit. Sie sollen 14 Tage in Syrien bleiben, doch könne der Zeitraum «in gegenseitigem Einverständnis» verlängert werden, erklärte Bans Sprecher.

Das Team soll drei Orte in Syrien untersuchen, an denen möglicherweise Chemiewaffen eingesetzt wurden. Die Vereinten Nationen hatten im Juli eine Einigung mit der syrischen Regierung über die Untersuchung erreicht, doch warteten sie seitdem auf grünes Licht aus Damaskus.

Besuch in Chan al-Assal

Zu den Orten, die das Expertenteam besuchen soll, gehört auch die Kleinstadt Chan al-Assal in der nördlichen Provinz Aleppo. Bei einem mutmasslichen Chemiewaffeneinsatz waren dort Mitte März 26 Menschen getötet worden, darunter 16 Soldaten.

Während die Rebellen die Regierungstruppen dafür verantwortlich machen, geben die Regierung und ihr Verbündeter Russland den Aufständischen dafür die Schuld. Die beiden anderen Orte, die untersucht werden sollen, wurden nicht bekannt gegeben. Die Opposition hat den Inspektoren vollen Zugang zu Orten unter ihrer Kontrolle zugesagt.

Neben Sellström sollen dem Team zehn Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angehören. Die UNO erklärte am Mittwoch, die «überwältigende Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für diese Untersuchung zeigt, dass der Einsatz chemischer Waffen von egal welcher Seite und unter egal welchen Umständen ein empörendes Verbrechen darstellt».

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