Der US-Ölgigant Chevron hat nun auch in Ecuador Einspruch gegen ein Gerichtsurteil eingelegt, das dem Konzern wegen schwerer Umweltverschmutzung im Amazonas-Gebiet eine Milliardenstrafe auferlegt.
Das Unternehmen legte am Montag Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Quito ein. Zuvor hatte Chevron die Entscheidung schon in den Vereinigten Staaten angefochten hatte. Der Gerichtshof muss nun über die Zulassung des Einspruchs entscheiden.
Die ecuadorianischen Verfassungsrichter hatten Chevron Mitte November zu einer Geldstrafe in Höhe von 9,51 Milliarden Dollar verurteilt und dabei die schon 2011 und 2012 juristisch festgestellte Schuld des US-Konzerns bestätigt. Allerdings wurde das damals verhängte Bussgeld um fast zehn Milliarden Dollar reduziert.
Rund 30’000 Bewohner der Provinz Sucumbios im Nordosten Ecuadors hatten sich zu einer Opfervereinigung zusammengeschlossen und im Jahr 1993 gegen die Verschmutzung des Regenwalds durch die Ölförderung der Firma Texaco geklagt. Die Ecuadorianer werfen Texaco vor, Milliarden Liter giftiger Ölabfälle im Amazonas-Regenwald entsorgt und damit Böden wie Flüsse verschmutzt und Krebserkrankungen verursacht zu haben.
Texaco, das im Jahr 2001 von Chevron gekauft wurde, förderte in den Jahren 1964 bis 1990 Öl im Amazonas-Gebiet und hatte eine Konzession für eine Million Hektar.
Die gegen Chevron verhängte Strafe ist die bislang höchste in der Geschichte des Umweltrechts. Gegen den US-Konzern ExxonMobil war wegen der Ölpest in Alaska im Jahr 1989 eine Strafe von 4,5 Milliarden Dollar verhängt worden.