Brasiliens Regierung hat den US-Ölkonzern Chevron wegen des Öllecks vor der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro zu einer Strafzahlung von zunächst 28 Millionen Dollar verpflichtet. Die Summe könne auf 44 Millionen Dollar steigen, teilte die Regierung am Montag mit.
Zugleich versicherte die brasilianische Energieaufsicht ANP, es handle sich bei dem Bohrunfall, der sich bereits am 7. November ereignet hatte, nicht um ein „grosses Desaster“.
Nach Chevron-Angaben entwichen durch das bereits wieder abgedichtete Bohrloch 2400 Barrel Öl in den Ozean. Die Regierung schätzt die Menge allerdings auf rund 5000 Barrel – bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko waren täglich rund 3000 Barrel Öl ins Meer gelaufen.
Chevron hatte die volle Verantwortung für den Unfall übernommen. Trotz des Schuldbekenntnisses und der Strafzahlung könnten dem US-Konzern weitere Konsequenzen drohen. Der Vorfall warf einen Schatten auf Brasiliens rasant wachsende Ölförderung in der Tiefsee und brachte Sicherheitsfragen auf. Laut dem Umweltministerium könnten Chevron Förderlizenzen entzogen werden.
Die von dem Unfall betroffene Ölquelle betreibt Chevron in Partnerschaft mit dem brasilianischen Ölkonzern Petrobras und einem japanischen Konsortium.