Bei Schiessereien am verlängerten Labor-Day-Wochenende sind in Chicago 13 Menschen getötet worden. Damit stieg die Zahl der Menschen, die in der Stadt in diesem Jahr bislang getötet wurden, nach Angaben der Zeitung «Chicago Tribune» auf mehr als 500.
Das sind, vier Monate vor Jahresende, nicht nur mehr als im gesamten Vorjahr. In der drittgrössten Stadt der USA starben damit auch mehr Menschen in einem Jahr durch Mord als in den beiden grösseren Metropolen New York und Los Angeles zusammen.
Allein im August kamen 92 Menschen offiziellen Angaben zufolge in Chicago gewaltsam zu Tode, eine Zahl, die die meisten US-Grossstädte nicht einmal in sechs Monaten erreichten, wie die «Washington Post» am Dienstag berichtete.
Auch für die 2,7 Millionen Einwohner zählende Stadt am Michigan-See bedeutet der Gewaltausbruch laut «Tribune» einen traurigen Rekord in fast zwei Jahrzehnten. Die meisten Mordfälle gehen den Berichten zufolge auf Waffengewalt zurück – Schiessereien, kriminelle Gangs, die ihre Konflikte auf der Strasse austragen, aber auch zunehmende Spannungen zwischen Polizeikräften und der Bevölkerung.