China hat Deutschland eine privilegierte Partnerschaft in weiten Teile der Wirtschaft angeboten. Bei seinem Antrittsbesuch versprach der neue chinesische Ministerpräsident Li Keqiang deutschen Unternehmen eine engen Zusammenarbeit in der Fertigungsindustrie.
Der Gast aus China bot auch eine bevorzugte Öffnung anderer Bereiche der Wirtschaft an, wie etwa der Logistik, Bildung und Ausbildung sowie dem medizinischen Sektor.
«China ist gewillt, diesen Raum bevorzugt Deutschland zu öffnen», sagte Li auf einem Treffen mit der deutschen Wirtschaft in Berlin. Am Morgen hatte er erneut Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen.
Li, ein ausgebildeter Ökonom, unterstrich wie am Vortag, dass sein Antrittsbesuch ihn nur in ein einziges EU-Land, nämlich Deutschland geführt habe. Weil das Land mit Deutschland mittlerweile ein Drittel des EU-Handels abwickelt, sucht die Führung in Peking offenbar gezielt eine weitere Vertiefung der Beziehungen.
Die demonstrative Nähe dürfte auch damit zusammenhängen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Philipp Rösler vehement gegen EU-Strafzölle auf chinesische Solarpanele aussprachen.
Weitere Öffnung Chinas versprochen
Bereits am Vortag hatten Konzerne wie VW, BASF und Siemens einige Verträge abschliessen können. Air China hatte vergangenen Freitag und damit unmittelbar vor dem Besuch Lis 100 Airbusse bestellt. Li betonte, dass die Zusammenarbeit aber über industrielle Produkte hinausgehen könne.
«Made in China» sei noch im Entstehen, «Made in Germany» dagegen bereits ausgereift. «Wenn wir beides ideal und optimal kombinieren, dann entsteht daraus ein Traumpaar», betonte Li. Beide Länder könnten künftig «Hand in Hand» auch Märkte in anderen Staaten erschliessen.
Li sagte zudem eine weitere Öffnung des chinesischen Marktes für ausländische Firmen zu und versprach einen entschiedenen Kampf für den Schutz geistigen Eigentums. Dies hatte Wirtschaftsminister Rösler ebenso angemahnt wie einen besseren Zugang ausländischer Firmen zu öffentlichen Ausschreibungen.