Die Aktienmärkte in China haben ihre Talfahrt trotz des stabilen Wirtschaftswachstums in der Volksrepublik fortgesetzt. Die Leitindizes der Börsen in Shanghai und Shenzhen fielen am Mittwoch um jeweils mehr als vier Prozent.
Das chinesische Wirtschaftswachstum blieb im zweiten Quartal bei sieben Prozent. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. In Tokio sorgten die Daten dagegen für Zuversicht.
Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss 0,4 Prozent höher bei 20’463 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans trat auf der Stelle.
Hoffen auf die Politik
«Die Verbindungen zwischen Konjunkturdaten und dem Markt haben sich etwas gelockert», sagte Analyst Zhang Qi vom Vermögensverwalter Haitong Securities zum Börsengeschehen in China. Investoren interessierten sich derzeit eher für Massnahmen der Politik zur Stabilisierung der Finanzmärkte.
Nach einer Hausse in der ersten Jahreshälfte sind die chinesischen Börsen in den vergangenen Wochen um rund ein Drittel eingebrochen. Die Regierung hatte mit drastischen Massnahmen gegengesteuert. Unter anderem wurden rund die Hälfte aller Börsenwerte vom Handel ausgesetzt.
Fed und Griechenland im Blick
Neben der Konjunktur rückt auch die US-Geldpolitik wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Am Nachmittag tritt Notenbankchefin Janet Yellen zu ihrer halbjährlichen Anhörung vor den US-Kongress. Börsianer erhoffen sich von ihren Aussagen Hinweise auf den Zeitpunkt der anstehenden US-Zinserhöhung.
Darüber hinaus schauten Anleger ein weiteres Mal nach Griechenland. Dort muss das Parlament im Tagesverlauf erste Reformen verabschieden, die ihm Rahmen der Einigung auf ein drittes Hilfspaket von den internationalen Geldgebern verlangt werden.