In China entsteht für 30 Milliarden Dollar eine riesige Chip-Fabrik. Sie soll in Nanjing in der östlichen Provinz Jiangsu gebaut werden, wie die staatliche Tsinghua Unigroup mitteilte.
Die Regierung in Peking will die Abhängigkeit des Landes von Importen verringern. Halbleiter kommen bislang vor allem aus den USA – im Jahr 2015 erreichte ihr Wert rund 6,9 Milliarden Dollar.
Die Chips sollen vor allem in Smartphones verbaut werden, wie Tsinghua mitteilte. Das Unternehmen hatte 2015 vergeblich versucht, den US-Halbleiterhersteller Micron Technology zu kaufen. Danach entschied das Unternehmen sich für den Bau eigener Fabriken und stellte massiv Personal aus dem Ausland ein.
So arbeiten ehemalige Manager von Micron Technology, von United Microelectronics und Nanya Technology aus Taiwan bereits für Tsinghua. Im zentralchinesischen Wuhan soll eine Speicherchip-Fabrik für 24 Milliarden Dollar entstehen.
Peking setzt zunehmend auf die Entwicklung von Technologien «Made in China», statt auf Aufkäufe ausländischer Firmen zu setzen. Der Widerstand dagegen ist in vielen Ländern gewachsen. So scheiterte die Übernahme des deutschen Chipanlagenbauers Aixtron durch den chinesischen Fonds Grand Chip Investment, vor allem, weil die USA sich aus Gründen der nationalen Sicherheit dagegen gestellt hatten. Aixtron hat eine US-Filiale in Kalifornien.