Pekinger Gesundheitsbehörden haben das neue Vogelgrippevirus H7N9 bei einem Vierjährigen ohne typische Grippesymptome festgestellt. Es sei der erste bekannte Patient, der trotz der Infektion nicht krank geworden sei.
Der Junge sei bei einem Test von 24 Menschen in einem Stadtteil von Peking mit Geflügelzüchtern routinemässig untersucht worden, berichtete das chinesische Fernsehen. Am Wochenende war das Virus zum ersten Mal bei einem sieben Jahre alten Mädchen in der chinesischen Hauptstadt diagnostiziert worden. Bis dahin kamen alle Infizierten aus Shanghai und umliegenden ostchinesischen Provinzen.
Am Montag starb ein weiterer Mensch an dem Virus, wie die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Behörden berichtete. Eine 77-Jährige sei in der Provinz Jiangsu im Osten des Landes gestorben. Die Zahl der Infizierten stieg auf insgesamt 63, von ihnen starben bisher 14 an dem Erreger.
Nach Darstellung des Gesundheitsministeriums vom Wochenende gibt es aber noch immer keine Anzeichen, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Aus Angst vor einer Ausbreitung wurden in Ostchina bereits Geflügelmärkte geschlossen, wo H7N9 entdeckt wurde.
China gilt als Land mit erhöhtem Vogelgrippe-Risiko, da es zu den weltweit grössten Produzenten von Geflügelfleisch gehört und viele Hühner in ländlichen Regionen in der Nähe von Menschen gehalten werden. An der weiter verbreiteten H5N1-Variante der Vogelgrippe starben seit 2003 bis Mitte März dieses Jahres weltweit mehr als 360 Menschen.