Wegen eines Anschlags mit 31 Toten in der chinesischen Provinz Yunnan vor einem Jahr sind drei verurteilte Täter hingerichtet worden. Ihnen wurde «Führung einer terroristischen Vereinigung und vorsätzlicher Tötung» zur Last gelegt.
Dies teilte der Oberste Gerichtshof des Landes am Dienstag mit. China setzt bei der Todesstrafe sowohl die Giftspritze als auch Erschiessungen ein. Welche Methode in diesem Fall angewendet wurde, blieb unklar.
Bei dem Anschlag in Kunming in der südwestlichen Provinz Yunnan hatten die Angreifer im März vergangenen Jahres auf dem Bahnhof der Stadt wahllos Menschen niedergestochen. 31 Menschen wurden getötet, mehr als 140 weitere wurden verletzt. Eine weibliche Angreiferin wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Behörden machten «Separatisten» aus der Region Xinjiang für die Tat verantwortlich. Die Region im Nordwesten Chinas ist Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese sehen sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von ethnischen Han-Chinesen zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
In der Region gibt es immer wieder gewaltsame Zwischenfälle. Die Behörden sehen dahinter in der Regel «terroristische Gruppierungen», die für die Unabhängigkeit der Region kämpften.
China richtet nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr die meisten Menschen weltweit hin. 2014 sollen schätzungsweise 2400 Menschen hingerichtet worden sein.