China setzt neue Ziele gegen Luftverschmutzung

Wegen der schlimmen Luftverschmutzung in vielen chinesischen Metropolen hat Chinas Regierung neue Ziele zur Verringerung von Schadstoffen vorgelegt. Erstmals seit dem wochenlangen Smog in Chinas Hauptstadt konnten die 20 Millionen Pekinger am Donnerstag wieder aufatmen.

Viele Chinesinnen und Chinesen gingen in den vergangenen Wochen nur noch mit Maske an die "frische" Luft (Bild: sda)

Wegen der schlimmen Luftverschmutzung in vielen chinesischen Metropolen hat Chinas Regierung neue Ziele zur Verringerung von Schadstoffen vorgelegt. Erstmals seit dem wochenlangen Smog in Chinas Hauptstadt konnten die 20 Millionen Pekinger am Donnerstag wieder aufatmen.

Über Nacht hatte starker Wind die „gefährlich“ hohe Schadstoffbelastung weggeblasen, so dass die Luftwerte überraschend „gut“ waren. Die Umweltbehörden hatten noch am Mittwoch erneut Smog-Alarm gegeben und Fahrten von Dienstwagen beschränkt.

Wie Peking liegen mehrere Grossstädte in China seit Wochen unter einer Smog-Glocke. Ärzte berichten von einer steigenden Zahl von Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen. Die Regierung räumt ein, dass das rasante Wachstum in China die Ursache des Smogs ist.

Der Kampf gegen die Luftverschmutzung soll verschärft werden. Als eine der ersten Massnahmen für dieses Jahr verkündete Umweltminister Zhou Shengxian eine Verringerung der wesentlichen Schadstoffe um zwei bis drei Prozent an.

Feinstaub bisher nicht erfasst

Der besonders gefährliche Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer pro Partikel, der über die Lunge direkt ins Blut gelangen kann, ist allerdings noch nicht in dem landesweiten Überwachungssystem erfasst. Doch will sich der Umweltminister dafür einsetzen.

In diesem Jahr beginne China damit, in 113 Städten den kleinsten Feinstaub und fünf andere wichtige Schadstoffe zu messen. Gegenwärtig geschehe dies in 27 Provinzhauptstädten und den drei grossen Wirtschaftsregionen im ostchinesischen Jangtse-Delta, im südchinesischen Perlflussdelta und im Gebiet der Hauptstadt Peking mit der Nachbarmetropole Tianjin und der umliegenden Provinz Hebei.

Die Verringerung der Feinstaub-Werte in diesen Grossregionen soll 2015 sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 erreichen.

Ältere Autos verbieten

Das Umweltministerium wolle unter Verweis auf Abgasbestimmungen auch den Betrieb von Autos verbieten, die vor 2005 zugelassen worden seien. Ferner soll die Qualität von Benzin und Diesel verbessert werden.

Für Städte mit besonders hoher Luftverschmutzung erliess das Ministerium Zeitpläne, um die nationalen Standards zu erreichen. Je nach Schwere des Problems reichen sie von 2015 bis 2030.

Die Hauptstadt Peking verkündete für Neuzulassungen von Autos strengere Abgasvorschriften, die dem Europäischen Standard Euro V entsprechen sollen. In Peking fahren 5,2 Millionen Autos. Ihre Zahl dürfte bis 2015 sechs Millionen erreichen.

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