China spielt beim internationalen Waffenhandel eine Spitzenrolle

China spielt auch beim weltweiten Waffenhandel zunehmend eine Spitzenrolle. So platziert sich das Reich der Mitte neu unter den fünf wichtigsten Exporteuren von Rüstungsgütern. Vor China liegen nur noch die USA, Russland, Deutschland und Frankreich.

China spielt in der internationalen Rüstungsindustrie eine immer grössere Rolle (Archiv) (Bild: sda)

China spielt auch beim weltweiten Waffenhandel zunehmend eine Spitzenrolle. So platziert sich das Reich der Mitte neu unter den fünf wichtigsten Exporteuren von Rüstungsgütern. Vor China liegen nur noch die USA, Russland, Deutschland und Frankreich.

Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag mitteilte, konnte Peking seine Rüstungsverkäufe in andere Länder zwischen 2008 und 2012 gegenüber 2003 bis 2007 um 162 Prozent steigern. Seinen Weltmarktanteil hat das Land von zwei auf fünf Prozent mehr als verdoppelt.

Allerdings blieb der Abstand zu den weiter klar dominierenden USA mit 30 Prozent Weltmarktanteil und Russland (26 Prozent) immer noch deutlich.

Weltweit mehr Waffen gehandelt

Weltweit stieg der Waffenhandel um 17 Prozent. Während die europäischen Länder im Gefolge von Sparprogrammen 20 Prozent weniger Rüstungsgüter geliefert bekamen, standen asiatische Länder (mit Ozeanien) für einen Rekordanteil von 47 Prozent aller importierten Waffensysteme.

Zum explosionsartigen Anstieg der chinesischen Rüstungsexporte sagte der Sipri-Experte Mark Bromley: „Bedingt ist er vor allem durch gewaltige Bestellungen aus Pakistan.“

Dieser Abnehmer war zwischen 2008 und 2012 zusammen mit Südkorea drittgrösster Waffenimporteur der Welt mit einem Anteil von fünf Prozent. Mehr Rüstungsgüter führten nur China selbst mit sechs Prozent sowie das auf dieser Sipri-Liste souverän führende Indien mit 12 Prozent ein.

UNO will Waffenhandel begrenzen

Die Vereinten Nationen versuchen es neun Monate nach dem Scheitern einer grossen Konferenz in New York nun erneut mit der Begrenzung des weltweiten Waffenhandels. Am Montag beginnt bei der UNO eine zweiwöchige Tagung, bei der ein entsprechender Vertrag unter Dach und Fach gebracht werden soll.

Die Chancen für eine weltweite Vereinbarung sind strittig. Fast jeder Staat spricht sich zwar für ein Abkommen aus, viele wollen es aber mit Ausnahmeregelungen aufweichen.

Weltweit werden nach einer Studie der Vereinten Nationen 8,5 Milliarden Dollar im Jahr allein mit Kleinwaffen wie Pistolen, Sturmgewehren und Panzerfäusten umgesetzt. Im selben Zeitraum sterben durch solche Waffen 200’000 bis 400’000 Menschen.

Nächster Artikel