China und Indien schliessen zwei Dutzend Wirtschaftsabkommen

Die bevölkerungsreichsten Staaten der Welt demonstrieren Nähe. Beim Antrittsbesuch von Indiens Premier Narendra Modi wurden 24 Wirtschaftsvereinbarungen geschlossen, zur Festigung des Bundes zwischen Indien und China. Es gibt aber noch viel Konfliktpotenzial.

Narendra Modi (l.) und Li Keqiang in Peking (Bild: sda)

Die bevölkerungsreichsten Staaten der Welt demonstrieren Nähe. Beim Antrittsbesuch von Indiens Premier Narendra Modi wurden 24 Wirtschaftsvereinbarungen geschlossen, zur Festigung des Bundes zwischen Indien und China. Es gibt aber noch viel Konfliktpotenzial.

Die beiden Länder kündigten eine intensivere Wirtschaftskooperation an. «Von der Zusammenarbeit profitieren nicht nur unsere Staaten, sondern die ganze Welt», sagte Modi bei einem Treffen mit Chinas Regierungschef Li Keqiang in Peking. Im Beisein der Politiker wurden 24 Wirtschaftsverträge und Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit in Branchen wie Eisenbahn, Raumfahrt, Seefahrt und Bergbau beschlossen.

Ein Durchbruch in den seit Jahrzehnten währenden Grenzstreitigkeiten der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde blieb aus. Seit Indien 1962 einen Krieg gegen China verloren hat, streiten beide Länder um eine etwa 4000 Kilometer lange Grenzregion im Himalaya.

Es habe eine Annäherung bei heiklen Themen gegeben, sagte Modi lediglich. «Wir haben beide unsere Position unterstrichen, dass alles für Frieden und Ruhe in der Grenzregion unternommen werden muss.» Modi und Li kündigten neue Massnahmen an, die das Vertrauen auf beiden Seiten im Grenzgebiet steigern sollten.

Andere Konfliktpunkte sind die guten Beziehungen Chinas zu Indiens Erzfeind Pakistan sowie Chinas Pläne, die Wassermassen des Brahmaputra in Tibet zur Stromgewinnung zu nutzen oder sogar umzuleiten. Auf indischer Seite, flussabwärts, nutzen Millionen von Menschen den Fluss.

Versprochene Investitionen

Vergangenen September hatte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Indien besucht. Damals hatte sein Land Investitionen in Indien in Höhe von 20 Milliarden Dollar versprochen. Aber von dem Geld ist bislang wenig angekommen. Der Handel zwischen beiden Ländern ist stark zugunsten Chinas verzerrt. China exportiert Waren im Wert von 58 Milliarden Dollar nach Indien, umgekehrt sind es nur 12 Milliarden.

Modi hatte zum Auftakt seines Besuches zusammen mit Xi am Donnerstag die Terrakotta-Armee in Xi’an besichtigt. Am Samstag will der Premierminister Wirtschaftsführer in der Hafenmetropole Shanghai treffen bevor er in die Mongolei und nach Südkorea weiterreist.

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