China und Israel wollen ihre Kooperation ausbauen. Bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Benjamin Netanjahu sagte Ministerpräsident Li Keqiang am Mittwoch in Peking, China wolle sich zudem auch über den Friedensprozess im Nahen Osten austauschen.
Zu den Gesprächsthemen gehörte auch der Syrien-Konflikt. Auch ein Austausch über das iranische Atomprogramm wurde erwartet. Beide Seiten unterzeichneten Abkommen zum Ausbau der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Wissenschaft und Technologie.
«Es gibt hier eine perfekte Verbindung unserer gemeinsamen Fähigkeiten», sagte Netanjahu nach israelischen Angaben bei der Zeremonie. Seine Regierung «steht voll hinter der Kooperation» zwischen israelischen und chinesischen Unternehmen sowie wissenschaftlichen Instituten. Details wurden aber nicht bekannt. Chinas Premier empfing Netanjahu mit militärischen Ehren.
Seine Gespräche drehten sich auch um die Eskalation in Syrien. China hatte sich besorgt über die jüngsten israelischen Luftangriffe in Syrien gezeigt und zu einem Gewaltverzicht aufgerufen. Auf dem Programm Netanjahus, der zuvor schon Shanghai besucht hatte, stand am Donnerstag noch ein Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping.
Peking bevorzugt diplomatische Lösung
Aus israelischer Sicht ist das iranische Atomprogramm und Chinas Einfluss auf Teheran auch ein wichtiges Thema. «Egal, wo israelische Führer hinreisen, bringen sie dieses Problem vor», sagte Li Guofu vom Nahost-Studienzentrum des chinesischen Instituts für internationale Studien der Nachrichtenagentur dpa in Peking
China unterstütze zwar Sanktionen im Rahmen der Vereinten Nationen und Massnahmen, um die internationalen Sorgen über einen atombewaffneten Iran zu zerstreuen. Doch befürworte Peking eine diplomatische Lösung und unterstütze Teherans Recht auf friedliche Nutzung der Kernenergie, sagte der Experte. «Der Schlüssel ist, beides richtig auszubalancieren.»
Als Vetomacht im Weltsicherheitsrat will sich China nach Ansicht chinesischer Experten stärker in die Lösung solcher regionale Fragen oder auch den Nahost-Friedensprozess einbringen. Bei einem vorausgegangenen Besuch von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Wochenanfang in Peking hatte die chinesische Führung bereits den Palästinensern demonstrativ den Rücken gestärkt und ihre Forderung nach einem palästinensischen Staat ausgesprochen.