China hat für mehr Investitionen und einen stärkeren Handel mit Mittel- und Osteuropa geworben. Bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen aus 16 Ländern der Region sprach sich Premier Li Keqiang für mehr Zusammenarbeit aus.
«Wir müssen unsere gemeinsamen Interessen weiter ausweiten», sagte er am Samstag beim Gespräch in der lettischen Hauptstadt Riga. Auch der lettische Ministerpräsident und Gastgeber Maris Kucinskis betonte das «grosse Potenzial» der 16+1-Kooperation.
«Die Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas wird nicht nur zu Frieden und Stabilität, sondern auch zur Entwicklung dieser Region betragen», sagte Li Keqiang. Wie auch Kucinskis betonte er, dass die Zusammenarbeit der 16+1 ergänzend zur Kooperation zwischen China mit Europa und der EU zu betrachten sei. Peking hoffe auf ein geeintes, prosperierendes und stabiles Europa.
China sei bereit, mehr hochwertige Güter, besonders Agrarprodukte, aus Mittel- und Osteuropa zu importieren, sagte Li Keqiang. Beide Regierungschefs verwiesen zudem auf die Perspektiven bei Transport und Logistik sowie beim Infrastrukturausbau. Ebenso sollten Tourismus und der kulturelle Austausch gefördert werden.
Nachholbedarf gebe es im Finanzsektor. Dort sei die Zusammenarbeit bisher «eher schwach» gewesen, sagte Kucinskis. Ändern soll das ein neuer Investmentfonds, der Kooperationsprojekte finanziell unterstützen soll. «Viele grosse Projekte können bald auf den Weg gebracht werden», sagte Li Keqiang. Einzelheiten dazu wurden zunächst nicht bekannt.
Auch mehrere Absichtserklärungen für Projekte wurden unterzeichnet. Parallel zu dem Gipfeltreffen fand ein Wirtschaftsforum mit gut 600 Unternehmensvertretern statt, ebenso kam es zu mehreren bilateralen Treffen der Regierungschefs.