China und die USA haben das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Vor dem G20-Gipfel übergaben die Präsidenten der beiden grössten Wirtschaftsmächte, Barack Obama und Xi Jinping, UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Dokumente für einen formellen Beitritt zum Abkommen.
Die Übergabe fand am Samstag im ostchinesischen Hangzhou im Vorfeld des G20-Gipfeltreffens statt. Zuvor hatte der Ständige Ausschuss des Volkskongresses in Peking die Vereinbarung ratifiziert. US-Präsident Obama konnte das Abkommen ohne Zustimmung des Kongresses in Kraft setzen.
In den USA gilt die Ratifizierung als besonders heikel, weil der von den Republikanern dominierte Kongress das Abkommen ablehnt. Wenn die USA damit aber keine neuen Verpflichtungen eingehen, die über US-Recht hinausgehen, kann Obama die Ratifizierung auch im Alleingang vornehmen.
Die Ratifizierung dürfte die Umsetzung beschleunigen. Ziel des Abkommens ist es, die Erderwärmung unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten.
Eine Rekordzahl von 175 Staaten hatten das Abkommen am 22. April während einer feierlichen Zeremonie bei der UNO in New York unterzeichnet. Es soll 2020 in Kraft treten.
Dafür muss es allerdings von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, die insgesamt für mindestens 55 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind. USA und China tragen allein schon zu 38 Prozent des Ausstosses bei.
Vor China und den USA hatten es 23 Länder ratifiziert, darunter auch Nordkorea. Ende August beklagte der Präsident der Klimakonferenz, Laurent Fabius, dass man bei der Ratifizierung bislang erst bei bloss 2 Prozent des Treibhausgasausstosses stehe.