In Hongkong haben die chinesischen Behörden zwei Männer wegen der Beteiligung an einem Protest bestraft. Es ist das erste Mal seit der Rückgabe Hongkongs von Grossbritannien an China, dass die Behörden der Sonderverwaltungszone jemandem wegen der Teilnahme an Protesten bestraft haben.
Die 44 und 53 Jahre alten Männer seien nach der Teilnahme an einer Demonstration zum 15. Jahrestag der Rückgabe der früheren britischen Kolonie zu 14 Monaten Arbeitslager verurteilt worden, teilten Menschenrechtsaktivisten am Donnerstag mit.
Die beiden Männer hätten die Strafe bereits angetreten. Gemäss den Aktivisten wurden die Verurteilten bei ihrem Aufenthalt in Hongkong von Polizisten der Volksrepublik ausspioniert.
An der Demonstration hatten am 1. Juli, dem Jahrestag der Rückgabe Hongkongs im Jahr 1997, nach Angaben der Organisatoren etwa 400’000 Menschen teilgenommen. Die Polizei sprach von rund 63’000 Teilnehmern. Es war nach Angaben beider Seiten der grösste Protest seit acht Jahren.
Er richtete sich allgemein gegen die chinesische Führung, besonders aber gegen Hongkongs neuen Regierungschef Leung Chun Ying, der am 1. Juli von Chinas Präsident Hu Jintao persönlich eingesetzt wurde und als Verbündeter der kommunistischen Führung in Peking gilt. Die Meinungsfreiheit ist in Hongkong gesetzlich geschützt.