Eine chinesische Rakete vom Typ „Langer Marsch“ ist mit dem Raumschiff „Shenzhou 8“ an Bord vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi gestartet. Das Raumschiff soll auf seinem 17 Tage langen Flug das erste chinesische Andockmanöver im All versuchen.
Dafür umkreist seit einem Monat das Weltraummodul „Tiangong 1“ die Erde. An Bord des „Magischen Schiffes“ ist auch eine deutsche Experimentieranlage, mit der deutsche und chinesische Wissenschaftler die Auswirkungen der Schwerelosigkeit untersuchen wollen. Für beide Länder ist diese Kooperation eine Premiere.
Während die USA, Russland und die Europäer ihre Raumfahrtprogramme zurückschrauben oder mit Rückschlägen zu kämpfen haben, verfolgt die zweitgrösste Wirtschaftsnation mit Nachdruck ihre ehrgeizigen Pläne im All. China entwickelt ein eigenes Navigationssystem und hat den Mond im Visier.
In zwei Jahren ist eine unbemannte Mondlandung geplant. China baut auch leistungsstärkere Raketen und einen dritten Raumfahrtbahnhof in Hainan in Südchina. Mit zwei weiteren Raumflügen im nächsten Jahr soll „Tiangong 1“ eine Mini-Raumstation für Astronauten bilden.
Es sind alles Schritte für den Bau einer 60 Tonnen schweren Raumstation, in der sechs „Taikonauten“ Platz finden sollen. Nach Ablauf der Internationalen Raumstation ISS bis 2020 wäre China dann das einzige Land, das eine ständige Präsenz im Weltall hat.