China plant offenbar mit Milliarden-Investitionen in Europa und den USA seine gigantischen Währungsreserven profitabler zu nutzen. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters will die chinesische Zentralbank dazu zwei Fonds im Gesamtvolumen von 300 Mrd. Dollar gründen.
Die Hoffnung auf frisches Geld aus China für die durch die Schuldenkrise gelähmte europäische Konjunktur sorgten an den Aktienmärkten am Freitag für Gewinne und gab dem Euro einen Schub.
Die beiden Fonds sollen unter dem Dach eines neuen Investmentvehikels verwaltet werden, das bereits lange vor Beginn der Euro-Krise in Planung war, hiess es weiter. Ziel seien aggressivere Investitionen zur Steigerung der Gewinne. Die wichtigsten Manager seien schon ausgewählt worden, obwohl die genaue Ausgestaltung noch nicht geklärt sei. Ein Fonds solle sich auf Europa konzentrieren, der andere auf die USA.
Unklarheiten
Zunächst blieb unklar, ob es sich bei der genannten Summe von 300 Mrd. Dollar vollständig um neue Mittel handelte. Die chinesische Notenbank war zunächst nicht für Erklärungen zu erreichen. „Vielleicht schichten die Chinesen ihr Geld auch einfach nur um“, kommentierte ein Frankfurter Aktienhändler.
Die chinesische Führung hatte zuletzt angekündigt, über den üblichen Kauf von Staatsanleihen hinaus Investitionen in der Realwirtschaft Europas und der USA zu planen. Die neuen Fonds sollen an die Abteilung der Notenbank angeschlossen sein, die für die Verwaltung der Währungsreserven zuständig ist. China sitzt mittlerweile auf einem Devisenberg im Gesamtvolumen von rund 3,2 Billionen Dollar.