China hat am Dienstag eine Kürzung seiner Exportquote für Seltene Erden angekündigt. Die aufstrebende asiatische Wirtschaftsmacht will damit dem Preisverfall für die exotischen Metalle begegnen, die in Mobiltelefonen und anderen High-Tech-Geräten verarbeitet werden.
Im ersten Halbjahr 2012 dürften 10’546 Tonnen Seltene Erden ausgeführt werden, teilte das Handelsministerium in Peking mit. Dies entspricht einer Kürzung um 27 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
China ist für 97 Prozent der weltweiten Fördermenge verantwortlich. Bereits 2009 hatte Peking die Exporte gekürzt, was bei ausländischen Technologiefirmen für Alarmstimmung sorgte. Die EU, USA, Japan sowie die Regierungen anderer Länder haben Peking aufgefordert, seine Exportbeschränkungen aufzuheben.
Durch Angebotsverknappung den Preis erhöhen
Trotz vorheriger Produktions- und Exportbeschränkungen sind die Preise für Seltene Erden in China zurückgegangen. Grund dafür sind die wirtschaftlichen Sorgen der USA und europäischer Länder, die sich auf die Nachfrage nach den Metallen aus China auswirken.
Um die Preise anzukurbeln, hatte die chinesische Regierung den wichtigsten Produzenten Seltener Erden im Land angeordnet, die Produktion für einen Monat auszusetzen.
Wegen der Restriktionen sind Seltene Erden im Ausland wesentlich teurer geworden. Dadurch haben chinesische Hersteller von Produkten mit den exotischen Metallen einen Preisvorteil und ausländische Produzenten einen Anreiz, ihren Betrieb nach China zu verlagern.
Verwendung in Flachbildfernsehern und Windturbinen
Das chinesische Handelsministerium gab am Dienstag auch bekannt, dass nur elf Unternehmen Seltene Erden im Ausland verkaufen dürften. Für das erste Halbjahr 2011 hatten noch 26 Firmen eine Lizenz dafür erteilt bekommen.
Die Seltene Erden umfassen 17 Elemente, darunter Cer, Dysprosium und Lanthan, die bei der Herstellung von Flachbildfernsehern, Batterien für Elektroautos und Windturbinen zum Einsatz kommen. Sie werden auch für die Produktion einiger Hightech-Waffen genutzt.