Chinas politische Führung will die Wirtschaft im Reich der Mitte künftig offener gestalten. Dies hat der chinesische Vizepräsident Li Yuanchao am Donnerstag am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos versprochen. Das wirtschaftliche Wachstum im Boomland stockt.
Die Erwartungen an China sind gross. Das Land präsidiert im laufenden Jahr die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Auch deshalb dürfte sich Li Yuanchao im Davoser Kongresszentrum mit grossen Worten an die Wirtschaftsführer gewendet haben.
«China engagiert sich für eine freie Wirtschaft auf einem hohen Niveau», sagte der chinesische Vize. Er versprach auch, die Hürden für ausländische Investitionen zu senken und Handelshemmnisse abzubauen.
«Die Weltwirtschaft befindet sich an einem sehr wichtigen Wendepunkt in Bezug auf die Wachstumstreiber», sagte Li Yuanchao. Deshalb habe Präsident Xi Jinping den neuen Fünfjahresplan für ein «konsistentes Wachstum» in Angriff genommen.
In den vergangenen Wochen hatte China die Finanzmärkte weltweit in Unruhe versetzt. Auslöser waren neuerliche schlechte Konjunkturdaten, die die Sorge vor einer weiteren Abschwächung des Wirtschaftswachstums anheizten. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft in China um 6,9 Prozent gewachsen – das ist der schwächste Wert seit 1990.
Trotzdem betonte Li Yuanchao, dass sein Land nach wie vor einer der wichtigsten Motoren für die weltweite Wirtschaft sei. Beim Konsum habe sie grosses Potenzial. Davon profitierten Unternehmen, die in diesem Bereich arbeiteten, sowie ihre Zulieferer.