Der hartnäckige Smog im Norden Chinas will nicht weichen. Am dritten Tag in Folge riefen die Behörden in Peking am Mittwoch alle Kinder, Schwachen und älteren Einwohner auf, zu Hause zu bleiben und warnten vor Freiluft-Aktivitäten.
Nach anfänglicher Zurückhaltung zeigte das Staatsfernsehen regelmässig Aufnahmen von Fussgängern, die sich durch den gelb-braunen Dunst kämpften. Die Sicht im Stadtzentrum lag bei nur 300 Metern, erneut mussten Dutzende Flüge abgesagt oder verschoben werden.
Die US-Botschaft, die regelmässig eigene Messungen vornimmt, stufte den Smog als gefährlich ein; die Pekinger Umweltbehörde sprach von stark verschmutzter Luft. Am Vortag hatten die Behörden über 100 Fabriken in der Umgebung Peking geschlossen und den Autoverkehr um rund ein Drittel reduziert.
Insgesamt waren im Norden Chinas 1,3 Millionen Quadratkilometer in dichten Smog gehüllt – das entspricht in etwa zweimal der Fläche Frankreichs. Auch über der östlichen Provinz Jiangsu hing am Mittwoch dichter Smog.
Der Smog, eine Mischung aus Nebel und Luftverschmutzung, senkte sich bereits zum mittlerweile vierten Mal in diesem Winter über Peking. Wie schon bei den vorangegangenen Malen war die Luftverschmutzung ein grosses Thema bei den Internetnutzern, von denen viele härtere Vorgaben gegenüber der Industrie forderten. Inzwischen berichten auch die staatlichen Medien auffallend umfangreich und kritisch über das Problem.