Chinas Börsenaufsicht bestraft drei Firmen wegen Börsenturbulenzen

Auf der Suche nach Schuldigen für die Börsenturbulenzen in China hat die Aufsichtsbehörde CSRC nun drei Firmen Strafen auferlegt, die Anlegern den anonymen Handel mit Aktien ermöglichten.

An den chinesischen Börsen ist die Lage trist, die chinesischen Behörden suchen Schuldige. (Bild: sda)

Auf der Suche nach Schuldigen für die Börsenturbulenzen in China hat die Aufsichtsbehörde CSRC nun drei Firmen Strafen auferlegt, die Anlegern den anonymen Handel mit Aktien ermöglichten.

Die drei Unternehmen müssen wegen «illegaler Wertpapiergeschäfte» insgesamt 453 Millionen Yuan (rund 69 Millionen Franken) zahlen, wie die Börsenaufsicht CSRC mitteilte. Zudem seien bei zwei der Firmen «illegale Gewinne» in Höhe von 151 Millionen Yuan beschlagnahmt worden.

Erst am Sonntag hatten die staatlichen Medien den Finanzjournalisten Wang Xiaolu als Schuldigen vorgeführt, der gestand, er habe durch falsche Informationen Panik und Unruhe an den Aktienmärkten verursacht.

Die drei Firmen – Hangzhou Hundsun Network Technologies Service, Mecrt und Hithink RoyalFlush Information Network – haben jeweils eine Software entwickelt, mit deren Hilfe Anleger an der Börse spekulieren können, ohne ihre Identität preiszugeben.

«Von unerfahrenen Kunden profitiert»

Die Firmen hätten davon profitiert, dass sie unerfahrenen Kunden die Programme zur Verfügung stellten, teilte die Aufsichtsbehörde mit. Sie hätten so «ernstlich» gegen die Sicherheitsvorschriften verstossen.

Die CSRC hatte ihre Ermittlungen gegen die drei Firmen nach eigenen Angaben im Juli gestartet. Die Firmenchefs persönlich seien verwarnt worden, erklärte die Behörde am Mittwochabend vor Beginn einer viertägigen Handelspause.

Seit Mitte Juni fallen die chinesischen Börsen trotz einer Reihe von staatlichen Massnahmen zur Stützung der Wirtschaft. Die überraschende Abwertung des Yuan Mitte August befeuerte die Sorge, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt schwächer ist als gedacht.

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