Nach sieben Jahren Entwicklung ist in Shanghai die erste Maschine des selbst entwickelten chinesischen Passagierflugzeugs C919 vom Band gerollt. Das Flugzeug des staatlichen Herstellers Comac soll nächstes Jahr seinen ersten Flug unternehmen.
Das berichtete am Montag die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Nach Testflügen über drei Jahre werde die Maschine dann für den kommerziellen Betrieb bereit sein. China rückt damit seinem Ziel näher, den grossen internationalen Flugzeugherstellern Konkurrenz zu machen.
Die C919 mit Plätzen für insgesamt 168 Passagiere wurde Regierungsfunktionären und Industrievertretern am Montag offiziell in der Wirtschaftsmetropole Shanghai präsentiert. Dort wurde das Flugzeug im vergangenen Jahr unter Aufsicht der staatlichen Commercial Aircraft Corporation of China (Comac) produziert – allerdings auch mit Komponenten aus dem Ausland.
Immer wieder Verzögerungen
Ursprünglich hatte das Mittelstreckenflugzeug schon im kommenden Jahr gegen die amerikanische und europäische Konkurrenz – Boeing 737 und den Airbus 320 – antreten wollen, doch hat sich das Projekt immer wieder verzögert.
Das Flugzeug bietet Raum für 158 Passagiere und soll 4075 Kilometer weit fliegen können. Die Staatsagentur berichtete, dass 517 Bestellungen von 21 Kunden vorlägen. Doch wiesen chinesische Luftverkehrsexperten darauf hin, dass es sich häufig nur um Kaufabsichten handle.
Die Kosten für das Passagierflugzeug sind nicht bekannt. Im vergangenen Monat hatte die Export-Import Bank of China erklärt, Comac für die Finanzierung seiner Luftfahrtprojekte 7,9 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. Comac liegen nach eigenen Angaben Bestellungen für 517 Exemplare vor – fast alle von einheimischen Käufern.
China träumt seit den 70er Jahren davon, sein erstes eigenes ziviles Flugzeug zu bauen. Das Vorhaben wurde damals von Jiang Qing unterstützt, der Ehefrau von Mao Tse-tung. Aber das entwickelte Modell Y-10 war letztlich zu schwer; nur drei Exemplare davon wurden gebaut.