Der chinesische Aussenhandel ist im Juli erneut deutlich geschrumpft. Der Wert der Exporte lag laut am Montag veröffentlichten Zahlen der Zollverwaltung bei 184,7 Milliarden Dollar – das waren 4,4 Prozent weniger als im Juli 2015.
Noch stärker brachen demnach die Importe ein, und zwar um 12,5 Prozent auf 132,4 Milliarden Dollar.
Es handelte sich um den vierten Monat in Folge, in dem die Exporte zurückgingen. Bei den Importen war es sogar das 21. Monatsminus hintereinander.
Die Zollverwaltung hatte schon zuvor Daten für Juli veröffentlicht, allerdings nur in Yuan, der in den vergangenen Monaten deutlich an Wert gegenüber dem Dollar verloren hat. In der chinesischen Währung gerechnet legten die Exporte um 2,9 Prozent zu, die Importe schrumpften um lediglich 5,7 Prozent.
Die am Montag veröffentlichten Zahlen dürften die Sorgen um die grösste Handelsmacht und zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt weiter verstärken. «Die chinesische Handelsstatistik für Juli war nicht beeindruckend», erklärte die ANZ Banking Group in einer Analyse. Die Aussichten für das zweite Halbjahr 2016 seien «schwierig». Schwächeres Wachstum in Europa und Japan sowie das Brexit-Votum dürften die chinesischen Exporte weiter drücken, hiess es in der Analyse weiter.
Chinas Wirtschaft hat mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen. In der Industrie gibt es riesige Überkapazitäten. Zudem steigen die öffentlichen und die privaten Schulden. Die anvisierten Strukturreformen kommen derweil nur schleppend voran.