Der mit Abstand grösste Online-Händler Chinas, Alibaba, hat eine Shoppingseite für US-Kunden an den Start gebracht. Die Seite 11 Main war am Mittwoch zunächst in einer Testversion zu erreichen und zeigte die Botschaft «Wir eröffnen bald».
Bereits mehr als 1000 Anbieter waren registriert. Mit der neuen Seite steigt Alibaba in den USA in einen heiss umkämpften Markt mit Branchengrössen wie Amazon und Ebay ein.
Der chinesische Anbieter, dessen US-Börsengang mit Spannung erwartet wird, hatte zuletzt mehrere Zukäufe bekannt gegeben. Am Mittwoch kündigte Alibaba ebenfalls an, den chinesischen Software-Anbieter UCWeb komplett zu übernehmen. Bisher hält Alibaba zwei Drittel der Anteile.
Die Komplettübernahme sei «der grösste Zusammenschluss in der Geschichte der chinesischen Internet-Industrie», teilte das Unternehmen mit. Ein Preis wurde nicht bekannt gegeben. Die 2004 gegründete Firma UCWeb bietet vor allem Internetbrowser für Mobilgeräte wie Smartphones her.
Erst am Dienstag hatte Alibaba mitgeteilt, dass zusammen mit der staatlichen Gruppe Shanghai Media eine Unterhaltungsplattform entwickelt werde. Vor einer Woche war bekannt geworden, dass Alibaba 50 Prozent der Anteile am Fussballverein Guangzhou Evergrande übernimmt. Im Mai hatte die Gruppe zudem einen Einstieg bei der Post von Singapur bekannt gegeben. Für den Anteil von 10,35 Prozent zahlt Alibaba 249 Mio. Dollar.
Alibaba betreibt unter anderem die beliebteste chinesische Plattform für Online-Handel, Taobao. Schätzungen zufolge hat die Plattform einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent bei Verkäufen von privat an privat. Anfang Mai stellte Alibaba die Weichen für einen Börsengang in New York, als das Unternehmen die entsprechenden Unterlagen bei der Börsenaufsicht einreichte.
Analysten spekulieren über ein Volumen von 15 Mrd. Dollar. Damit könnte der Börsengang von Alibaba der grösste in der Technologie-Branche seit dem Aktiendebüt des Online-Netzwerks Facebook im Mai 2012 mit 16 Mrd. Dollar sein.