Der chinesische Kurznachrichtendienst Weibo muss bei seinem Börsengang in den USA kleinere Brötchen backen. Das Twitter-Pendant erzielte für seine Anteilsscheine nicht den angestrebten Höchstpreis.
Der Marktwert zum Handelsstart an der Technologiebörse Nasdaq am Donnerstag ist daher mit 3,46 Mrd. Dollar geringer als erhofft. Darin spiegeln sich Sorgen wider, dass sich das Kundenwachstum abschwächen und die Medienzensur in der Volksrepublik die Geschäfte beeinträchtigen könnten.
Das dem Internetportal Sina gehörende Unternehmen brachte 16,8 Millionen Anteilsscheine zum Preis von je 17 Dollar bei Investoren unter und erlöste damit 285,6 Mio. Dollar. Ursprünglich wollte Weibo 20 Millionen Papiere verkaufen und bot diese für 17 bis 19 Dollar an.
Die 2009 gegründete Firma zählte im März rund 144 Millionen aktive Nutzer. Im vergangenen Jahr verdreifachte sie ihren Umsatz nahezu auf 188 Mio. Dollar und reduzierte den Verlust kräftig auf 38 Millionen.
Auch Alibaba plant Börsengang
Derzeit streben chinesische Technologiekonzerne verstärkt in den USA an den Aktienmarkt. Der Online-Händler Alibaba wird voraussichtlich am Montag seinen Börsenprospekt vorlegen, wie zuletzt aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen verlautete. Alibaba könnte der grösste Technologie-Börsengang aller Zeiten werden und Facebook in den Schatten stellen.
Das chinesische Amazon-Pendant ist Grossaktionär von Weibo. Für eine 18-prozentige Beteiligung zahlte Alibaba 586 Mio. Dollar. Ebenfalls in den Startlöchern für ein milliardenschweres Listing in den Vereinigten Staaten steht der Alibaba-Konkurrent JD.com.