Der chinesische Volkskongress hat am Samstag die Ernennung der Regierungsmannschaft des neuen Ministerpräsidenten Li Keqiang bestätigt. Vier Monate nach dem Generationswechsel in der Kommunistischen Partei ist damit auch die Neubildung des Kabinetts abgeschlossen.
Zu den herausragenden Personalien gehört die Berufung des Japan- und Nordkorea-Experten Wang Yi zum Aussenminister. Auf ihrer Jahrestagung in der Grossen Halle des Volkes in Peking machten die knapp 3000 Delegierten den bisherigen Aussenminister Yang Jiechi zum neuen Staatsrat für Aussenpolitik, der in der Machthierarchie noch über dem Aussenminister steht.
An der Spitze der vier Vizepremiers steht Zhang Gaoli. Der 66-Jährige, der auch im mächtigen siebenköpfigen Ständigen Ausschuss des Volkskongresses sitzt, ist für den Finanzsektor verantwortlich.
Neuer Finanzminister wird der bisherige Chef des milliardenschweren Staatsfonds, Lou Jiwei. Der bisherige Zentralbankchef Zhou Xiaochuan wurde im Amt bestätigt.
Der Wirtschaftsreformer Wang Yang, der im November den Aufstieg ins oberste Machtgremium nicht geschafft hatte, wurde ebenfalls Vizeministerpräsident. Der 58-Jährige war bislang Parteichef der boomenden Südprovinz Guangdong.