Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat den japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe zur Zurückhaltung in den Inselstreitigkeiten in der Region aufgefordert. Abe solle «angemessen» mit dem Streit der beiden Länder um Inseln im Ostchinesischen Meer umgehen.
Im Südchinesischen Meer, wo China Inseln und grosse Seegebiete beansprucht, solle Abe «Vorsicht in Worten und Taten walten lassen», sagte Xi am Montag bei einem Treffen am Rande des G20-Gipfels zu seinem japanischen Amtskollegen. Wegen der Spannungen zwischen den ostasiatischen Nachbarn sind solche Begegnungen zwischen Xi und Abe sehr selten.
China hatte Japan zuletzt über diplomatische Kanäle eindringlich gewarnt, Schiffe ins Südchinesische Meer zu entsenden, um die US-Marine zu unterstützen. Die USA treten mit Operationen nahe von China beanspruchten Inseln für die Freiheit der Navigation in den umstrittenen Seegebieten ein. Es war von einer «roten Linie» die Rede, die Japan nicht überschreiten solle, wie Japans Nachrichtenagentur Kyodo schrieb.
China beansprucht 80 Prozent des 3,5 Millionen Quadratkilometer grossen Gebietes, durch das ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs geht. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte die Ansprüche im Juli aber zurückgewiesen. China ignoriert das Urteil und baut seine militärische Präsenz noch aus.
Ähnlich beansprucht Japan auch die chinesisch Diaoyutai und japanisch Senkaku genannten Felseninseln im Ostchinesischen Meer und hat jüngst weitere Marineschiffe in das Gebiet geschickt.