Chinesische Beamte von Gegner der Ein-Kind-Politik umgebracht

Ein Gegner der chinesischen Ein-Kind-Politik hat zwei für die Umsetzung dieser Politik zuständige Beamte erstochen. Vier weitere Menschen seien in der Stadt Dongxing von dem Mann verletzt worden, berichteten staatlichen Medien am Dienstag.

Blutbad in Amtstelle in China wegen Ein-Kind-Politik (Symbolbild) (Bild: sda)

Ein Gegner der chinesischen Ein-Kind-Politik hat zwei für die Umsetzung dieser Politik zuständige Beamte erstochen. Vier weitere Menschen seien in der Stadt Dongxing von dem Mann verletzt worden, berichteten staatlichen Medien am Dienstag.

Seit drei Jahrzehnten wird über die staatliche Obergrenze von einem Kind pro Paar gestritten. Der Mann wollte bei dem Amtsgang eine Aufenthaltserlaubnis für sein viertes Kind erwirken, doch wurde ihm dies verweigert, weil er eine fällige Strafzahlung nicht geleistet hatte.

China führte vor mehr als drei Jahrzehnten die Ein-Kind-Obergrenze ein, um das rasante Bevölkerungswachstum abzubremsen, eine Überbevölkerung Chinas zu verhindern und die wirtschaftliche Entwicklung zu begünstigen.

In weiten Teilen der Bevölkerung ist die staatliche Bevormundung in diesem Bereich aber extrem unbeliebt. Im Internet fragten anonyme Nutzer am Dienstag unter Verweis auf den Vorfall in Dongxing, wie viele Menschen wohl «noch wegen dieses furchtbaren Gesetzes zu Kriminellen» würden.

Im vergangenen Jahr gab es einen Sturm der Entrüstung über die staatlich verordnete Abtreibung bei einer Frau, die im siebten Monat schwanger war.

Eines der Probleme der Ein-Kind-Politik ist das Entstehen eines deutlichen Ungleichgewichts zwischen Mädchen und Jungen. Weil viele Familien lieber einen Jungen haben wollen, werden weibliche Föten vielfach abgetrieben, so dass inzwischen in China auf fünf Frauen sechs Männer kommen.

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