Neuer Lebensmittelskandal in China: Gemüsehändler haben Kohlköpfe mit Formaldehyd besprüht, um sie auf den langen Transportwegen zu den Märkten länger haltbar zu machen.
Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Montag, diese Praxis sei bei Dutzenden Grosshändlern in der Stadt Qingzhou in der Provinz Shandong festgestellt worden. Im Bericht wurde nicht mitgeteilt, ob Verdächtige festgenommen wurden.
Es hiess lediglich, der Einsatz von Formaldehyd habe in den vergangenen drei Jahren deutlich zugenommen, besonders in den warmen Sommermonaten, wenn das Gemüse rasch verdirbt.
Die Gemüsegrosshändler sind gesetzlich nicht verpflichtet, ihre Waren in Kühlwagen zu transportieren. Die meisten könnten sich die Fahrzeuge auch nicht leisten. Formaldehyd kann Hautreizungen, Atembeschwerden und Verdauungsprobleme verursachen. Es ist für Menschen krebserregend.
Kohl gehört in China zu den Grundnahrungsmitteln. Das Gemüse wird als Füllung für Klösse verwendet oder auch gebraten oder in Essig eingelegt serviert.
Das Gesundheitsministerium veröffentlichte 2008 eine Liste mit illegalen Zusatzstoffen in Lebensmitteln, auf der auch Formaldehyd aufgeführt war. Die Chemikalie soll zudem verwendet worden sein, um getrocknete Meeresfrüchte frischer aussehen zu lassen.
Die chinesische Nahrungsmittelindustrie wurde in den vergangenen Jahren von mehreren Skandalen erschüttert. So wurde Melamin in Milchpulver oder Fleisch mit Wachstumsbeschleuniger entdeckt.