Der blinde chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng hat einen Pass beantragt, um für ein Studium in die USA reisen zu können. Die Notwendigen Papiere für Chen, seine Ehefrau und die beiden Kinder wurden am Mittwoch im Spital ausgefüllt, wo die Familie seit etwa zwei Wochen untergebracht ist.
Chen erklärte, die Beamten mit den Papieren seien von der chinesischen Regierung geschickt worden. „Ich bin sicher, dass sie von der Zentralregierung geschickt wurden, die ihre Verantwortung wahrnimmt“, sagte der Aktivist.
Das chinesische Aussenministerium hat erklärt, Chen könne wie jeder andere Bürger in den USA studieren. Allerdings steht er seit zwei Wochen im Spital praktisch unter Hausarrest und wird von Sicherheitskräften bewacht. Bis Mittwoch gab es keine deutlichen Anzeigen, dass die Behörden ihn ausreisen lassen würden.
Chen hatte in der Provinz Shandong unter Hausarrest gestanden und war im vergangenen Monat in die US-Botschaft geflohen. Nach sechs Tagen verliess er das Botschaftsgelände, entschloss sich aber wenige Stunden später zur Ausreise. Er betonte, er suche kein politisches Asyl in den USA.