Bei einer Auseinandersetzung mit chinesischen Fischern im Gelben Meer ist ein Offizier der Küstenwache Südkoreas niedergestochen und tödlich verletzt worden. Auch ein weiterer Offizier habe Stichwunden erlitten, teilte die koreanische Küstenwache in der Hafenstadt Inchon mit.
Der Offizier werde im Spital behandelt. Einer der Fischer habe einem 41 Jahre alten Offizier mit Glasstücken die tödlichen Verletzungen beigebracht, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Sprecher der Küstenwache am Montag. Er sei im Spital an seinen Verletzungen gestorben.
Die Küstenwache wollte nach eigenen Angaben den illegalen Fischfang eines chinesischen Bootes vor der südkoreanischen Westküste beenden, als es zu den Handgreiflichkeiten kam. Neun chinesische Seeleute seien festgenommen und ihr Boot sichergestellt worden.
Zwar sei das Schiff ausserhalb des Territoriums Südkoreas gewesen, „aber es ist trotzdem noch illegales Fischen“, argumentierte die Küstenwache.
Seit 2006 wurden den Berichten zufolge etwa 2600 chinesische Fischerboote wegen illegalen Fischfangs in Südkoreas exklusiver Wirtschaftszone vor der Küste des Landes sichergestellt, allein in diesem Jahr bereits 475 Boote.
Vergehen dieser Art werden üblicherweise mit einer Geldbusse geahndet. Danach gibt die Küstenwache die Boote wieder frei. Allerdings kam es es immer wieder auch zu Auseinandersetzungen zwischen chinesischen Fischern und südkoreanischen Küstenwächtern.
Vor drei Jahren war ein südkoreanischer Offizier bei einem Streit mit chinesischen Fischern ertrunken. Vor einem Jahr war ein chinesisches Fischerboot im Gelben Meer gekentert, nachdem es ein Schiff der südkoreanischen Küstenwache gerammt hatte. Zwei Fischer waren dabei ums Leben gekommen.
Im Oktober diesen Jahres musste die Küstenwache Tränengas und Gummimunition einsetzen, nachdem chinesische Fischer sie mit Schaufeln und Schlagstöcken bedroht hatte. 21 Chinesen wurden festgenommen.