Die Schweiz liegt in der Davis-Cup-Partie der 1. Runde in der Weltgruppe gegen die USA in Birmingham im Bundesstaat Alabama nach dem ersten Tag erwartungsgemäss 0:2 zurück.
Marco Chiudinelli (ATP 146) verlor gegen Jack Sock (ATP 20) klar mit 4:6, 3:6, 1:6, ehe sich Henri Laaksonen (ATP 127) gegen John Isner (ATP 23) zwar mehr zu Wehr setzte, letztlich nach 2:44 Stunden aber mit 6:4, 2:6, 2:6, 6:7 (1:7) ebenfalls den Kürzeren zog. Die Schweiz muss nun am späten Samstagabend zwingend das Doppel gewinnen, will sie noch eine Chance auf den Einzug in die Viertelfinals haben.
Für die Schützlinge von Severin Lüthi wäre am ersten Tag der Begegnung mit den USA in der nur spärlich besetzten Legacy Arena in Birmingham durchaus mehr möglich gewesen. Vor allem die Niederlage von Henri Laaksonen war keinesfalls zwingend, zumal John Isner nicht seinen besten Tag erwischte. Bis zum Stand von 6:4, 2:2 hatte der 24-jährige Schaffhauser die Partie gegen den zu Beginn enorm fehlerhaft agierenden Amerikaner unter Kontrolle, ehe ein schwaches Aufschlagspiel des Schweizers das Duell zum kippen brachte.
«Ich war etwas nervös zu Beginn, was sich auf meine Beinarbeit auswirkte», sagte Isner. Ab Mitte des zweiten Satzes begann sich der Amerikaner zu steigern und gewann die Sätze zwei und drei souverän, wirkte aber im vierten Satz wieder alles andere als sattelfest. Laaksonen war der bessere Spieler und schien auch fitter zu sein als sein Widersacher, der sich einzig auf seinen Aufschlag verlassen konnte (insgesamt 28 Asse). Beim Stand von 6:5 fehlten Laaksonen bei Aufschlag Isners mehrmals nur zwei Punkte zum Satzausgleich. Aufgrund eines schwachen Tiebreaks des gebürtigen Finnen, dem neun Doppelfehler unterliefen, setzte sich schliesslich der Favorit durch. «Ich hätte gerne einen fünften Satz gesehen», sagte Captain Lüthi.
Klare Niederlage und Knieprobleme bei Chiudinelli
Eine wesentlich deutlichere Angelegenheit war das erste Einzel zwischen Jack Sock und Marco Chiudinelli gewesen. Die amerikanische Nummer 1 setzte sich gegen den 35-jährigen Basler in knapp zwei Stunden 6:4, 6:3, 6:1 durch.
Bis zum Stand von 4:5 hielt Chiudinelli gut mit, ehe ihm das erste schwächere Aufschlagspiel der Partie den ersten Satz kostete. Der 35-jährige Basler vermochte die ersten fünf Satzbälle abzuwehren, ehe er das Break doch noch kassierte. Im zweiten und im dritten Durchgang gelang Sock jeweils zu Beginn des Satzes mit einem Servicedurchbruch die Vorentscheidung.
«Für die ersten zwei guten Sätze wurde ich nicht belohnt», sagte Chiudinelli, der erst beim Stand von 0:3 im dritten Satz zu seinen ersten und einzigen vier Breakchancen der Partie kam. Unmittelbar zuvor hatte sich der Routinier am linken Knie behandeln lassen, nachdem er im zweiten Game des dritten Durchgangs im Gelenk etwas verspürt hatte. Als Ausrede wollte Chiudinelli die Blessur aber nicht gelten lassen, obwohl er dadurch leicht handicapiert war und sich nach der Partie auch noch vom Physiotherapeuten behandeln liess. Vielmehr ärgerte er sich, dass er in den ersten beiden Sätzen mehrere Gelegenheiten ausgelassen hatte, um zu Breakchancen zu kommen.
Chiudinelli gelang es damit nicht, seine Negativserie in der neuen Saison stoppen. Für den Basler war es 2017 in der vierten Partie die vierte Niederlage. Sock hingegen kam in seinem achten Saisonspiel zum siebten Sieg. Der 24-Jährige hatte zum Auftakt der Saison das ATP-Turnier in Auckland gewonnen und war damit erstmals in die Top 20 der Weltrangliste vorgestossen.
Australien und Frankreich bereits in den Viertelfinals
Mit Australien steht bereits der Viertelfinal-Gegner des Siegers der Begegnung zwischen den USA und der Schweiz fest. Das Team von Captain Lleyton Hewitt setzte sich nach den beiden klaren Dreisatz-Siegen im Einzel am Freitag auch im Doppel am Samstag gegen das ohne Tomas Berdych angetretene Tschechien ohne Probleme durch. Sam Groth und John Peers siegten gegen Jan Satral und Jiri Vesely 6:3, 6:2, 6:2.
Auch Frankreich sicherte sich in Tokio im Doppel den entscheidenden Punkt zum 3:0 gegen das ohne Kei Nishikori angetretene Japan. Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut setzten sich mit 6:3, 6:4, 6:4 gegen Yuichi Sugita und Yasutaka Uchiyama durch. In der nächsten Runde trifft der neunfache Davis-Cup-Champion Frankreich auf den Sieger der Partie zwischen Grossbritannien und Kanada.