Im westafrikanischen Guinea hat sich eine seit Monaten andauernde Cholera-Epidemie dramatisch ausgeweitet. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, starben seit Februar 82 Menschen an der Infektionskrankheit.
In der Woche zuvor habe die Zahl der Todesfälle seit Februar noch bei 60 gelegen. Seit Februar wurden demnach in dem bitterarmen Land rund 3350 Cholera-Fälle registriert.
„Die Lage ist beunruhigend und alarmierend“, sagte ein Vertreter des Ministeriums, Sakoba Keita, bei einer Pressekonferenz in Conakry. Besonders betroffen sind ländliche Gebiete an der Küste und im Südwesten, aber auch die Hauptstadt Conakry mit 17 Todesfällen.
Auch im benachbarten Sierra Leone herrscht eine schwere Cholera-Epidemie. Mit 176 Todesfällen und 10’800 registrierten Fällen seit Januar herrsche ein nationaler Notstand, hatte die Regierung in der vergangenen Woche erklärt. Auch Mali und Niger, ebenfalls in Westafrika gelegen, haben von Cholera-Ausbrüchen berichtet.
Die hoch ansteckende Darmerkrankung wird durch infiziertes Wasser oder Essen übertragen, weshalb Gebiete mit schlechten hygienischen Bedingungen besonders gefährdet sind. Cholera löst schweren Durchfall und Erbrechen aus und kann binnen Stunden zum Tod führen.