Gläubige Christen im Heiligen Land haben am Karfreitag an das Leiden Jesu erinnert. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nahmen zahlreiche Christen an der traditionellen Prozession auf der Via Dolorosa in Jerusalem teil.
Dabei liefen sie die verschiedenen Stationen des Leidenswegs Jesu ab, viele von ihnen trugen grosse Holzkreuze. Einer der Teilnehmer war als Jesus Christus verkleidet. Er trug eine Dornenkrone und seine Brust war mit Blut verschmiert. «Helft diesem Mann!», rief eine Frau immer wieder. Er wurde von zwei Männern begleitet, die als römische Soldaten verkleidet waren. Sie trugen silberne Helme mit roten Federbüschen und lange rote Umhänge.
In den engen Gassen der Altstadt kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Teilnehmern der Prozession und israelischen Militärpolizisten, die viele Durchgänge abgesperrt hatten. Junge Muslime wurden daran gehindert, zum Gebet auf den Tempelberg in Jerusalems Altstadt zu gehen.
Die Oberhäupter der christlichen Konfessionen haben in ihrer Osterbotschaft zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Man hoffe auf einen erfolgreichen Verlauf der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, hiess es darin.
«Trotz all der gegenwärtigen Schwierigkeiten rufen wir die Parteien dazu auf, diese historische Gelegenheit zu ergreifen.» Für einen echten und dauerhaften Frieden seien allerdings «Gerechtigkeit und ein Wunsch nach Versöhnung» notwendig.
In der Osterwoche, die in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessach-Fest zusammenfällt, werden rund 125’000 ausländische Besucher im Heiligen Land erwartet.
Philippiner lassen sich kreuzigen
In einem blutigen Ritual zur Nachempfindung des Todes Jesu haben sich am Karfreitag auf den Philippinen mehrere Katholiken ans Kreuz nageln lassen. Tausende Schaulustige kamen auf ein Feld bei der Stadt San Fernando, um die Selbstgeisselung der Männer zu beobachten.
Den als Jesus gekleideten Freiwilligen wurden knapp acht Zentimeter lange Stahlnägel durch die Hände gerammt, als sie ans Kreuz genagelt wurden. Hunderte weitere Männer, die ihre Gesichter unter Tüchern verbargen, peitschen in einer Prozession ihre nackten Oberkörper blutig.
Die Zeremonie, die von der Kirchenspitze nicht gebilligt wird, findet jedes Jahr in San Fernando statt. Tausende Touristen strömen in die 65 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila gelegene Stadt, um das blutige Spektakel zu beobachten. Um einen allzu grossen Menschenandrang zu vermeiden, wurden die Kreuzigungen in diesem Jahr an verschiedenen Orten in San Fernando abgehalten.
Insgesamt wollten sich nach Angaben der Organisatoren mindestens neun Männer diesem blutigen Ritual unterwerfen. Zwei der ersten Freiwilligen wurden nach der Kreuzigung auf Tragen abtransportiert. Ein weiterer Mann ging selbst davon und reckte dabei stolz seine Hände in die Höhe.