Österreich und die Schweiz spielen im internationalen Fussball wieder eine grosse Rolle. Der Schweizer Christian Schwegler, der seit 2009 bei Red Bull Salzburg spielt, kennt die beiden Systeme.
Der Schweizer Routinier im Dress des österreichischen Meisters Salzburg hält die Schweiz und Österreich für durchaus vergleichbar, wenngleich seine Landsleute schon länger ein konkurrenzfähiges Nationalteam stellen. «Beide haben erkannt, dass es bei der Nachwuchsarbeit anfängt, die Schweiz vielleicht noch ein bisschen früher», sagte Schwegler in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur «APA».
Die Schweiz hat sich seit 2004 mit Ausnahme der EM 2012 für jedes Turnier qualifiziert. Eine ähnliche Konstanz traut der 31-jährige Schwegler auch dem ÖFB-Team zu: «Österreich hat ein bisschen eine ‚Goldene Generation‘ entwickelt. Die Spieler sind reif, aber alle noch nicht über den Zenit. Die können alle noch vier, sechs oder acht Jahre spielen.»
An der EM in Frankreich warnt der Rechtsverteidiger die Nummern 10 (Österreich) und 11 (Schweiz) der FIFA-Weltrangliste allerdings vor überzogenen Erwartungen. Die Halbfinals als Ziel auszugeben, wäre für den älteren Bruder von Pirmin Schwegler weit hergeholt. «Es gibt sicher drei, vier Mannschaften, gegen die alles passen muss, damit du sie schlagen kannst.» Mit dem Modus sei es zwar fast eine Pflichtaufgabe, die Vorrunde zu überstehen. «Danach brauchst du aber auch Losglück», so Schwegler.
Schwegler selbst hat alle Nachwuchsauswahlen durchlaufen, zu einem Aufgebot für die A-Nationalmannschaft hat es aber nicht gereicht. «Ich hätte mir schon einmal eine Chance gewünscht. Jetzt bin ich aber in einem Alter, in dem klar ist, dass Junge bevorzugt werden.» Zudem verfüge die Schweiz auf seiner Position mit Stephan Lichtsteiner über «einen Weltklassespieler, der seit Jahren absolut hervorragende Leistungen bringt».
Das Verhältnis zum SFV sei deswegen aber nicht getrübt. «Ich habe im Verband immer gute Trainer erlebt», betonte Schwegler. «In der Schweiz wird viel auf Taktik Wert gelegt, auf persönliche Spielerausbildung und auf eine funktionierende Mannschaft. Es gibt eine einheitliche Marschrichtung im Verband. Das wird auch an die Vereine weitergegeben und geht bis hin zur Trainerausbildung.»