Nach jahrelangem Kampf gibt der Verhüllungskünstler Christo sein Projekt «Over The River» auf, bei dem ein Fluss im US-Staat Colorado über rund zehn Kilometer abgedeckt werden sollte.
20 Jahre habe er das Projekt für den Arkansas River verfolgt und über fünf Jahre rechtliche Auseinandersetzungen geführt, teilte der in Bulgarien geborene Amerikaner am Mittwoch mit. «Ich will nicht länger abwarten.» Stattdessen wolle er nun all seine Energie, Zeit und Mittel in sein Lebensprojekt «Mastaba» stecken, an dem er seit 1977 arbeitet. Dabei soll in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine 150 Meter hohe Skulptur aus mehr als 400’000 Ölfässern errichtet werden.
Das plötzliche Aus für das Projekt, in das Christo (81) mit seiner Frau Jeanne-Claude (1935-2009) rund 15 Millionen Dollar steckte, ist ein deutlicher Protest gegen den neuen Präsidenten Donald Trump. «Hier ist die US-Bundesregierung unser Vermieter. Sie besitzt das Land. Ich kann kein Projekt machen, dass diesem Vermieter zugute kommt», sagte Christo der «New York Times».
Auf die Frage, ob er seine Meinung zu Trump weiter ausführen könne, sagte Christo: «Die Entscheidung spricht für sich. Mein Entscheidungsprozess war, dass ich wie viele andere nie glaubte, dass Trump gewählt werden würde.»
Christo hatte die Idee für «Over the River» im Jahr 1992. Trotz zig Rückschlägen hatte er Bewilligungen eingeholt, Materialtests durchgeführt und seiner Aussage nach auch alle Schritte unternommen, um die von Anwohnern befürchteten Umweltschäden zu verhindern.