Der Autobauer Chrysler hat sich dem Druck der zuständigen US-Aufsichtsbehörde gebeugt und nach einigen tödlichen Unfällen eine grosse Rückrufaktion für 2,7 Millionen Jeep-Geländewagen gestartet. Die Aktion erfolgt nach Aussage von Chrysler freiwillig.
Der Rückruf betreffe den «Jeep Grand Cherokee» der Baujahre 1993 bis 2004 und die von 2002 bis 2007 gebauten Geländewagen vom Typ «Jeep Liberty», teilte Chrysler am Dienstag mit. Die Fahrzeuge würden geprüft und falls nötig, werde das Heck überarbeitet. Zu den Kosten der Aktion machte Chrysler keine Angaben.
Noch vor zwei Wochen hatte Chrysler die Forderung der US-Behörde für Strassenverkehr (NHTSA) nach einer Rückrufaktion zurückgewiesen. Nun hätten aber beide Seiten «ihre Differenzen beigelegt», hiess es in der Unternehmensmitteilung.
Unfälle mit Todesopfern untersucht
Die NHTSA hatte am 3. Juni erklärt, eine einjährige Untersuchung sei zu dem vorläufigen Schluss gelangt, dass die Anordnung des Tanks hinter der Hinterachse der Jeeps Sicherheitsrisiken berge. Die Behörde hatte Unfälle untersucht, bei der durch Zusammenstösse der Wagen im Fond der Tank zerstört wurde und Feuer ausbrach. Bei derartigen Vorfällen starben gemäss den Angaben 51 Menschen.
Chrysler hatte einen Rückruf der betroffenen Wagen zunächst verweigert, weil die NHTSA-Schlussfolgerungen «auf einer unvollständigen Analyse der vorliegenden Daten» beruhe.
Aus Sicht des zum Fiat-Konzern gehörenden Autobauers können 21 Todesfälle mit Bränden nach Zusammenstössen im hinteren Bereich der Wagen in Zusammenhang gebracht werden. Die übrigen Todesfälle seien auf andere Ursachen zurückzuführen.
Chrysler: keine Risiken
Auch in seiner Ankündigung der Rückrufaktion hob Chrysler hervor, dass keine Risiken für die Fahrer bestünden. Untersuchungen hätten ergeben, «dass diese Fahrzeuge nicht defekt sind und zu den sichersten ihrer Klasse gehören».
Das Unternehmen erkenne aber «Sorgen seiner Kunden» an und sei daher zu in Abstimmung mit der NHTSA zu zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen bereit. Die Aufsichtsbehörde erklärte, sie sei «erfreut, dass Chrysler eingewilligt hat, Massnahmen zu ergreifen, um seine Kunden und die Verkehrsteilnehmer zu schützen».