Der US-Auslandsgeheimdienst CIA schätzt die Zahl der Dschihadisten im Irak und Syrien auf «20’000 bis 31’500» und damit deutlich höher als zuletzt angenommen. Das gehe aus einer neuen Einschätzung hervor, erklärte CIA-Sprecher Ryan Trapani am Donnerstag (Ortszeit).
Seit der Ausrufung eines «Kalifats» Ende Juni durch die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) in den von ihr kontrollierten Gebieten habe diese verstärkt Kämpfer rekrutiert. Ein weiterer Grund für den stärkeren Zulauf seien «Erfolge auf dem Schlachtfeld». Zudem habe die Miliz zusätzliche Informationsquellen erschlossen.
Am Mittwochabend hatte US-Präsident Barack Obama angekündigt, dass die USA ihre Luftangriffe gegen den IS auf Syrien ausweiten. Überdies würden die Bombardements von IS-Stellungen im Irak verstärkt. «Unser Ziel ist klar: Wir werden den IS schwächen und schliesslich zerstören», sagte Obama in einer Rede an die Nation, in der er einen Vier-Punkte-Plan vorlegte.
Obamas Plan sieht zunächst vor, mit einer «systematischen Kampagne von Luftangriffen» eine Bodenoffensive von irakischen Regierungstruppen und kurdischen Peschmerga-Kämpfern zu unterstützen. Überdies sollten weitere 475 Militärausbilder in das Land entsandt werden, aber keine Bodentruppen.
Der US-Präsident machte deutlich, dass er «nicht zögern» werde, auch gegen IS-Stellungen in Syrien vorzugehen. Offen blieb, wann die Angriffe beginnen sollen. Ausserdem drängte Obama den US-Senat, grünes Licht für die Ausbildung und Ausrüstung der gemässigten Aufständischem in Syrien zu geben.