CIA sieht keine Beweise für Irans Streben nach Atomwaffen

Die US-Geheimdienste sehen einem Bericht der Zeitung „New York Times“ zufolge nach wie vor keine Beweise dafür, dass der Iran eine Atombombe bauen will.

Eine iranische Atomanlage (Archiv) (Bild: sda)

Die US-Geheimdienste sehen einem Bericht der Zeitung „New York Times“ zufolge nach wie vor keine Beweise dafür, dass der Iran eine Atombombe bauen will.

In ihren jüngsten Einschätzungen kämen die CIA und die anderen Dienste des Landes zu ähnliche Schlussfolgerungen wie bereits vor fünf Jahren, wonach der Iran sein Atomwaffenprogramm eingestellt habe, berichtete die „New York Times“ am Samstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter.

Laut „New York Times“ gibt es bei den Geheimdiensten der USA, Israels und europäischer Staaten keine Zweifel daran, dass der Iran Nuklearmaterial anreichert und Elemente einer Infrastruktur entwickelt, die notwendig ist, um eine Atommacht zu werden.

Der Iran habe aber nach Einschätzung der US-Geheimdienste selbst noch nicht beschlossen, ob er parallel dazu ein Programm zur Entwicklung von Atomsprengköpfen wieder aufnehmen wolle. Dieses Programm sei nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste 2003 im Wesentlichen eingestellt worden.

„Strategische Zweideutigkeit“

Womöglich sei es Ziel des Iran, mit der Anreicherung von Uran so etwa wie eine „strategische Zweideutigkeit“ zu schaffen, berichtete die „NYT“ weiter. Demnach könnte der Iran im Nahen Osten an Einfluss gewinnen, indem er die Welt im Unklaren darüber lässt, welche Ziele er mit seinem Atomprogramm wirklich verfolgt.

Am Freitag hatte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gewarnt, sie habe weiterhin „ernste Bedenken“ zur möglichen militärischen Dimension des iranischen Atomprogramms.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Bombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück und beharrt auf dem Recht zur Nutzung der Atomenergie.

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