Dominika Cibulkova sichert sich an den WTA Finals in Singapur den Titel. Die 27-jährige Slowakin gewinnt den Final gegen die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber nach 76 Minuten 6:3, 6:4.
Cibulkova verwertete nach 76 Minuten ihren vierten Matchball mit einem Netzroller zu ihrem bisher grössten Triumph, nachdem ihr im spektakulären letzten Game nach einer 40:15-Führung plötzlich die Nerven geflattert hatten. Den ersten Matchball vergab sie mit einem Doppelfehler, den zweiten mit einem Fehler von der Grundlinie und den dritten mit einem Vorhand-«Penalty» aus dem Halbfeld. Erst nach zwei abgewehrten Breakbällen zum 5:5 klappte es mit dem Vollzug.
Cibulkova, die auf zwei bewegte Jahre zurückblickt und nach dem Sieg vom «grössten Moment meiner Karriere» sprach, vollendete damit einen eindrücklichen Steigerungslauf. Ende Februar diesen Jahres lag sie in der Weltrangliste noch auf Position 66, nachdem sie sich im Frühjahr 2015 einer Operation am linken Bein hatte unterziehen müssen und nach mehrmonatiger Turnierpause längere Anlaufzeit benötigte. Dank des Triumphs in Singapur rückt Cibulkova nun auf den 5. Platz vor. So gut war die Australian-Open-Finalistin von 2014 noch nie klassiert.
Ihre erstmalige Teilnahme am Saison-Abschlussturnier der besten acht Spielerinnen hatte sie erst vor zwei Wochen in Linz perfekt gemacht – nach einem Zweisatz-Sieg im Final gegen die Schweizerin Viktorija Golubic. In Singapur verlor sie die ersten beiden Gruppenspiele. Zum Auftakt zog sie gegen Kerber in drei Sätzen den Kürzeren, ehe sie im Halbfinal Swetlana Kusnezowa in drei Sätzen niederrang und im Final gleichwohl den fitteren, spritzigeren Eindruck als Kerber machte und verdient gewann.
Kerbers verpasster Meilenstein
Kerber ihrerseits verpasste es durch die Niederlage, als erste Deutsche seit Steffi Graf im Jahr 1996 den wertvollen Titel zum Jahresende zu holen. Gleichwohl blickt die 28-Jährige auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurück. Unter anderem gewann sie im Januar das Australian Open und im September das US Open, worauf sie Serena Williams an der Spitze der Weltrangliste ablöste.