Das Elektronikunternehmen Cicor zieht die Reissleine und wechselt die Unternehmensspitze aus. Nachdem bereits im Geschäftsjahr 2015 ein Verlust von über 4 Millionen Franken eingefahren wurde, schreibt Cicor im ersten Halbjahr erneut einen Verlust.
Cicor konnte in den ersten sechs Monaten 2016 zwar Umsatz und Auftragseingang leicht steigern: Der Umsatz legte um 0,9 Prozent auf 92,9 Millionen Franken zu. Der Auftragsvolumen stieg innert Jahresfrist um 10,5 Prozent auf 109,0 Millionen Franken.
Betriebs- und Nettoergebnis blieben jedoch klar unter den Erwartungen, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Der Betriebsgewinn (Stufe EBIT) sank von 3,4 Millionen auf 1,2 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 0,6 Millionen Franken. Vor einem Jahr lag der Gewinn noch in dieser Grössenordnung.
Köpferollen an der Spitze
Mit einer neuen Führungsmannschaft will Cicor nun Gegensteuer geben. Der bisherige CEO Jürg Dübendorfer sowie die beiden Leiter der Divisionen, Jürgen Steinbichler und Erich Trinkler, verlassen das Unternehmen, wie Cicor am Mittwoch weiter mitteilte. Die Positionen der Divisionsleiter werden nicht mehr besetzt.
Neuer Konzernchef wird ab Anfang September Alexander Hagemann, der bis vor kurzem als CEO bei dem Elektronikkomponenten-Hersteller Schaffner tätig war. Bis Hageman die Stelle antritt, wird Finanzchef Patric Schoch interimistisch dessen Aufgaben übernehmen.
Mit diesen personellen Veränderungen will Cicor nach eigenen Angaben die Führungsstruktur vereinfachen, um die Effizienz der Prozesse zu verbessern und die Verantwortlichkeiten klarer abzugrenzen.
Für das zweite Halbjahr 2016 erwartet Cicor den Turnaround der AMS Division. Zudem soll der Auftragseingang im Gesamtjahr 2016 über 10 Prozent zulegen, und man geht von einem leichten Umsatzwachstum und einem gestoppten Abwärtstrend bei der Ergebnisentwicklung aus.
Basierend auf einer erfolgreichen Neukundengewinnung und dem höheren Auftragseingang werde im Jahr 2017 eine Umsatzbelebung erwartet, heisst es weiter. Dies unter der Annahme, dass sich das wirtschaftliche Umfeld nicht wesentlich verändere.