Der Anteil des klimaschädlichen Kohlendioxids in der Atmosphäre hat die symbolisch bedeutsame Grenze von 400 Teilen von einer Million (ppm) erreicht. Wie US-Forscher mitteilten, wurde diese Schwelle am Donnerstag erstmals in der Geschichte der Menschheit überschritten.
In der Messstation der Nationalen Behörde für Ozeanologie und Atmosphärenforschung (NOAA) in Mauna Loa im Bundesstaat Hawaii wurde ein Tagesdurchschnittswert von 400,03 ppm CO2 gemessen, im Scripps-Institut für Ozeanologie im kalifornischen San Diego waren es 400,08 ppm.
Der Leiter des Earth System Science Center an der Penn State University, Michael Mann, äusserte sich sehr besorgt über das Tempo, mit dem die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre steigt. «Es gibt keinen Präzedenzfall in der Geschichte der Erde für solch einen abrupten Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen», sagte Mann AFP. Lebewesen könnten sich an langsame Veränderungen ihrer Lebensbedingungen anpassen, bei dieser rasanten Veränderung sei dies aber nicht zu erwarten.
Mann sagte, die Wissenschaft gehe davon aus, dass die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre zuletzt vor mehr als zehn Millionen Jahren so hoch gewesen sei. Damals sei es auf der Erde heisser gewesen und die Meeresspiegel hätten dutzende Meter über den derzeitigen gelegen.
Der Kommunikationschef des Umwelt-und Klimaforschungsinstituts Grantham an der Londoner School of Economics and Political Science, Bob Ward, erklärte, die Menschheit sei dabei, «ein prähistorisches Klima zu schaffen, in der sich unsere Gesellschaft enormen und potentiell katastrophalen Risiken ausgesetzt sieht».