Dario Cologna gewinnt in Sotschi nach dem Skiathlon auch über 15 km klassisch. Der Münstertaler beweist erneut seine Topform und läuft die Konkurrenz in Grund und Boden.
Das olympische Märchen von Cologna geht weiter. Nach Gold zum Auftakt der Langläufer im Skiathlon zeigte der Münstertaler im Klassikrennen mit Einzelstart eine fast noch beeindruckendere Leistung. Mit sehr grossem Abstand setzte er sich durch. Sein Vorsprung auf den Zweiten, den Schweden Johan Olsson betrug 28,5 Sekunden. Bemerkenswert dabei: Olsson, der zu den Favoriten zu zählen war, startete direkt vor Cologna, erreichte das Ziel aber ganz knapp hinter dem Schweizer. Dritter wurde Olssons Landsmann Daniel Richardsson.
Cologna bewies erneut, dass er trotz der beschwerlichen Vorgeschichte im konditionellen Bereich ausgezeichnet gearbeitet hat und perfekt auf den Punkt in Form gekommen ist. Der 27-Jährige, der in 2010 Vancouver über 15 km in der Skatingtechnik erstmals Olympiasieger geworden war, liess das Rennen langsam angehen. Er lag bei der ersten Zwischenzeit noch zurück. Doch im Gegensatz zu seinen Konkurrenten konnte er kontinuierlich zulegen und nahm den anderen mehr und mehr Zeit ab. Es zeigte sich, dass das Schweizer Serviceteam wieder ganze Arbeit geleistet hatte, Cologna hatte bei sehr schwierigen, da sehr warmen Bedingungen in Krasnaja Poljana sehr schnelle Skis an den Füssen. Davon profitierten auch die beiden weiteren Schweizer. Curdin Perl (22.) und Jonas Baumann (24.) waren mit ihren Leistungen ebenfalls zufrieden.
Cologna hatte die Leistung aus dem Sprint vom Dienstag, als nach zwei Stürzen bereits im Viertelfinal-Heat ausgeschieden war, problemlos verarbeitet. Er sei für das 15-km-Rennen sehr gut eingestellt gewesen, sagte er nach dem Rennen im TV-Interview. «Ich wusste, dass es hart werden würde. Doch ich hatte ein immer besseres Gefühl und wurde immer schneller. Dass Olsson direkt vor mir gelaufen ist, hat mir sehr geholfen. Als ich ihn eingeholt habe, wusste ich, dass nichts mehr passieren kann», sagte Cologna.
Als nächstes steht bei den Langläufern am Sonntag die Staffel an. Ob sich der Münstertaler dort zum Schweizer Quartett gehören wird, lässt sich noch nicht sagen. Möglich ist es auch, dass Dario Cologna sich schonen wird, um erholt in die abschliessenden beiden Rennen (Teamsprint am Mittwoch, 50 km am Sonntag) zu steigen.