Die nordischen Titelkämpfe in Falun (Sd) werden heute aus Schweizer Sicht so richtig lanciert. Dario Cologna bietet sich im Skiathlon (Start 14.30 Uhr) die erste grosse Chance auf Edelmetall.
Angesichts der Resultate in den vergangenen Jahren erstaunt es nicht, dass der Skiathlon als Dario Colognas Lieblingsdisziplin gilt. Wenn in einem Rennen zuerst in der klassischen und anschliessend nach einem Skiwechsel in der freien Technik gelaufen wird, vermochte der Münstertaler in den vergangenen drei Jahren stets zu brillieren. Bei seinen letzten sechs Skiathlons war er nie schlechter als Zweiter; viermal – unter anderem an den Weltmeisterschaften 2013 und an den letztjährigen Olympischen Spielen – lief er als Sieger ein.
Seine Ziele in Falun seien hoch, gab Cologna am Donnerstag nach der Ankunft im WM-Städtchen unumwunden zu. «Ich habe drei Möglichkeiten, um Medaillen zu gewinnen.» Nach dem heutigen Skiathlon folgt am Mittwoch das 15-km-Rennen mit Einzelstart, ehe am Sonntag in einer Woche zum WM-Abschluss der Fünfziger auf dem Programm steht.
Bei seinen letzten beiden Siegen im Skiathlon an Grossanlässen konnte Cologna jeweils am letzten Aufstieg kurz vor dem Ziel eine entscheidende Lücke aufreissen. Dieses Vorhaben wird heute wesentlich schwieriger. Nicht nur Cologna rechnet damit, dass es aufgrund des Streckenprofils zu einer Sprint-Entscheidung kommen wird. Der härteste aller Aufstiege, treffend «Mörderbakken» genannt, wurde auf das letztjährige Weltcup-Finale hin entschärft und hat dergestalt etwas an Schrecken verloren. «Er hat mir früher besser gefallen, das ist kein Geheimnis», sagt Cologna.
Dass die WM-Generalprobe am letzten Sonntag in Östersund (Sd) mit Platz 13 über 15 km nicht nach Wunsch gelaufen ist, beunruhigt den dreifachen Olympiasieger nicht. «Es hat die nötige Frische gefehlt. Aber klar, ich muss mich steigern, wenn ich eine WM-Medaille gewinnen will.» Dass Petter Northug mit dem Triumph im Sprint ein optimaler WM-Start geglückt ist, registrierte Cologna kurz nach seiner Ankunft im Schweizer Teamhotel. «Er ist in Form, das hat man gesehen.»
Die Medaillen-Hoffnungen der schwedischen Gastgeber ruhen auf Marcus Hellner, vor einem Jahr in Sotschi hinter Cologna Olympia-Zweiter, und Calle Halfvarsson. Mit Northugs norwegischem Landsmann Martin Johnsrud Sundby musste gestern derweil ein Athlet aus dem engsten Kreis der Sieganwärter krankheitsbedingt Forfait für das Rennen über 2×15 km geben. Wann der Weltcup-Leader in der nächsten Woche ins WM-Geschehen eingreifen kann, ist unklar.